„Die Hoffnung stirbt zuletzt“
06.12.2022 So der Titel verschiedener Bücher und Filme, eine Lebensweisheit, die wir alle kennen! Ja, Hoffnung war bis zuletzt, vor allem bei Dieter selbst, aber Krebs, Corona, Lungenentzündung und Nierenversagen haben ihm keine Chance gelassen. Auch wenn die Familie in seiner Todesstunde nicht anwesend sein konnte, hat doch die Mitteilung der Ärzte, er sei völlig schmerzfrei gestorben, alle ein wenig ruhiger werden lassen, zumal die Aussicht, dass Dieter, wenn er die Klinik hätte verlassen können, wahrscheinlich nur mit den Torturen einer Dialyse und mit täglicher Pflege hätte weiterleben können.
Vor etwa 8 Jahren konnten Gerda und Dieter das Fest der goldenen Hochzeit feiern, woran ich mich noch gut erinnern kann. Bei ihrer Eheschließung vor 58 Jahren mussten beide den Satz nachsprechen: „Bis das der Tod euch scheidet!“ Dieses einschneidende Wort ist nun wahr geworden und lässt Gerda, mit den Kindern, Schwiegerkindern und Enkeln in ein tiefes Loch fallen, aus dem man nur sehr mühselig wieder herauskommen kann. Auch werden Erinnerungen an den frühen Tod des geliebten Sohnes Oliver wieder wach, und damit durchaus Zweifel an der Gerechtigkeit Gottes, wie es bereits Hiob im Alten Testament beklagt. Nur allein ein fester Glaube, und Dieter war ein tiefgläubiger Mensch, der kaum einen Gottesdienst versäumte und jeweils seinen „Stammplatz“ hinten neben der Orgel einnahm, kann hier weiterhelfen und aufraffen, denn ein besseres Leben in einem uns noch fremden Ort wartet auf Dieter.
* 11.02.1940
+ 06.12,2022
+ 06.12,2022
Ihn in kurzen Worten zu beschreiben, kann nicht gelingen.
Schelle, wie er stets genannt wurde, obwohl niemand so ganz genau weiß, wie er an diesen Spitznamen gekommen ist – ein bodenständiger, heimatverbundener Mensch, eine Frohnatur und im ganzen Ort bekannt, beruflich anerkannt, in zahlreichen Vereinen wie Schützenverein, dort auch ehemaliger Schützenkönig und aktives Mitglied in der Königskompanie, Karnevalsverein, im SCListernohl sowie im Gemischten Chor und vor allem im Liederkranz und im damaligen „Kleinen Chor“ engagiert, aber auch Hauptorganisator der Straßenfeste im Bereich der Berliner Str. und des Südhangs, immer einsatzbereit und absolut zuverlässig auf unseren Wald- und Schlachtfesten, dabei humorvoll mit immer wieder einen neuen Witz auf Lager, Feuer und Flamme für seinen FC Schalke 04, aber bei allem Einsatz immer die Familie und deren Wohlergehen im Auge; kurz alle Angehörigen, bes. Gerda, verlieren einen lieben, verlässlichen Menschen, eine Leere, die niemals aufzufüllen ist.
Was die Familie verliert, können wir nur erahnen. Was der MGV Liederkranz verliert, das wissen wir genau: wir müssen in Zukunft auf einen begeisterten und begeisternden Sänger im 2. Tenor verzichten, der weit über 60 Jahre das Schicksal unseres Vereins mitprägte, kaum eine Probe versäumte, im Vorstand und als verlässlicher Notenwart agierte und beispielhaft für die vielen anderen Sangesbrüder wirkte. Seine stimmliche Qualität, seine Textbeherrschung, seine Einsatzfreude, seine Verlässlichkeit, sein Humor, die gemeinsamen Erfolge bei namhaften Wettstreiten und auch als wertvolle „Aushilfestimme“ in anderen Chören machten ihn zu einem leuchtenden Beispiel in der Sängerzunft. Stellte man ihm z. B. die Frage, was der kleine Chor in den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts auf Karneval zum Besten gegeben hatte, sang er die Texte knochentrocken herunter, sie saßen noch perfekt! Neue Lieder (auch wenn sie französisch oder englisch waren),hatte er nach kurzer Zeit intus, während sich andere noch damit quälten.
Und so werden wir ihn in Erinnerung behalten: vor der Probe beim Moses in der Sitzecke Platz nehmend, jeden Neuankömmling anlächelnd oder ansprechend, um dann mit einem Gläschen Bier bewaffnet zu seinem Sitz im 2. Tenor zu gehen. Apropos Alkohol: Schelle gehörte zu den wenigen Sangesbrüdern, die sich in der Fastenzeit mit einem Mineralwasser begnügten, ebenfalls eine Lebenseinstellung, die genau seiner religiösen Überzeugung entsprach.
Dank dieses Glauben wird er sicherlich Eingang in die göttliche Herrlichkeit finden, ihm zur Gnade und uns zum Trost, wo er dann höchstwahrscheinlich auf Kuni und Stacho treffen wird und sie dann zusammen als „Tramps von der Pfalz“ auftreten und so einen Kontrapunkt zum ewigen Hymnus des Halleluja bieten können.
Dieter möge in Gottes ewigem Frieden ruhen; seine Familie aber gehe durch den Trauergottesdienst getröstet nach Hause!
Adventskaffee für die Neu-Listernohler Senioren
02.12.2022 Nach zwei Jahren coronabedingter Unterbrechung konnte in diesem Dezember wieder der Adventskaffee für die älteren Mitbürger im Cafe Moses stattfinden. Ausrichter diesmal war der MGV Liederkranz, der sich für die inhaltliche Gestaltung einiges überlegt hatte. Pünktlich um 14.30 Uhr waren dann auch die Vorschulkinder des Kindergartens zur Stelle und begeisterten die Senioren mit ihrer Darbietung des Märchens von den Sterntalern. Es ist immer wieder rührend, wie sich die Kleinen in die Herzen der Erwachsenen spielen können; ein Stutenmann war dann auch die entsprechende Belohnung. Traditionell wurde die Veranstaltung mit einer kurzen Andacht fortgesetzt, die von Frau
Langenohl und von Frau Drinhaus sehr gut vorbereitet war und in Gebeten und Liedern den adventlichen Gedanken vertiefen half. Danach aber der Startschuss für das gemeinsame Kaffeetrinken, wobei es die Besucher schwer hatten, sich zwischen dem reichhaltigen Angebot an Kuchen und Schnittchen zu entscheiden. In der Zwischenzeit hatte sich die Gruppe „Stilmix“ unter der Leitung von Tatiana Hundt eingefunden, um aus ihrem reichhaltigen Repertoire bekannte, aber auch neuere Weihnachtslieder zu intonieren. Auch sie wurden mit großem Beifall verabschiedet und wie alle anderen Akteure mit einem Stutenkerl entlohnt. Im Anschluss daran zeigten Hans-Werner Schariot und Karl Dickel per Beamer die Weihnachtsgeschichte, die als Projekt mit Listerscheider und Neu-Listernohler Kommunionkindern im vergangenen Jahr aufgezeichnet wurde.
Diese anspruchsvolle Leistung wurde ebenso mit großem Applaus honoriert wie auch der folgende Beitrag von drei „hoffnungsvollen“ Nachwuchssängern des MGV (Markus, Peter und Ralf) – letzterer mit überzeugendem rheinischen Humor ausgestattet, so dass neben den traditionellen Weihnachtsliedern zum Mitsingen auch „Kölsche Tön“ zu hören waren. Selbstverständlich durften auch die klassischen Advents- und Weihnachtsgedichte, verbunden mit Gedanken, wie Weihnachten in den Kriegs- und Nachkriegsjahren eigentlich recht dürftig begangen wurde, nicht fehlen. Zum Abschluss der Feier wurde auf eine Karten- und Sammelaktion für die Flüchtlingshilfe in Neu-Listernohl hingewiesen (stolzes Ergebnis von 170 €).
Zu guter Letzt ließ es sich der MGV nicht nehmen, sich mit dem Lied „Winternächtges Schweigen“ zu verabschieden, allerdings nicht in Präsens, sondern als Videoaufzeichnung vom letzten Weihnachtskonzert in der St. Augustinus-Pfarrkirche. Danach kam der Beamer noch einmal zum Einsatz. Gezeigt wurden Bilder von Neu-Listernohl aus verschiedenen Perspektiven, allerdings auch vom alten Dorf, verbunden mit der Ansicht von heute! Gegen 18.30 verließen dann die letzten Besucher das Cafe, die meisten mit
einem bewegten Dankeschön für diesen gelungenen Nachmittag auf den Lippen. Ob sie sich schon auf den Adventskaffee im kommenden Jahr freuen?
Jungschützenkönig Bernd Langenohl
13.08.2022 Sänger des MGV Liederkranz können nicht
nur singen, sondern auch schießen. Dies hat unser jüngstes Mitglied, Bernd, auf dem diesjährigen Schützenfest in Neu-Listernohl klar gestellt. Mit bewundernswerter Ruhe und Kühle gelang ihm der "Goldene Schuss" - Folge: Jungschützenkönig des Schützenvereins St.
Augustinus! Dies haben ihm vielleicht nicht viele zugetraut; Bernd, ein ruhiger Vertreter, Student der Geschichte an der Uni in Düsseldorf, nutzte die Gunst der Stunde
und setzte sich gegen etliche Mitbewerber durch. Alle Sänger des MGV gratulieren ihm für diese famose Leistung. Und - um eine geeignete Schützenkönigin zu finden, kann er sich jetzt ein Jahr Zeit lassen!
"Attendorn singt"
25.09.2022 Unter diesem Motto versammelten sich die Attendorner Chöre in der vollbesetzten Stadthalle, um im Rahmen des Attendorner Stadtjubiläums eine hochwertige musikalische Visitenkarte abzugeben. Der MGV Liederkranz unter der Leitung unseres langjährigen Dirigenten Michael Rinscheid konnte mit dem italienischen Marienlied "Maria Lassu` und den "Caprifischern" von Rudi Schuricke, allerdings ein wenig verpoppter vorgetragen als in den Fünfziger Jahren, überzeugen. Neu war, dass sich die Chöre selbst ansagen mussten, was sich unser Vorsitzende nicht nehmen ließ, um ein wenig aus dem Nähkästchen des MGV Liederkranz zu plaudern. Alles in allem eine hervorragende Idee der Stadt Attendorn, vom Vorsitzenden Klaus Bock (Westfalia Ennest) und seinen Mitstreitern aus einzelnen Chören überzeugend in Scene gesetzt. Abgerundet wurde das Programm durch den sog. Projektchor mir Sängerinnen und Sängern aus verschiedenen Chören (darunter auch 4 Stimmen aus Neu-Listernohl) ebenfalls unter der Leitung von Michael. Zufrieden mit unserer Leistung konnten wir dann den kurzen Heimweg (für die meisten Sänger jedenfalls) antreten.
Georg Zeppenfeld - einer von uns!
02.08.2022 In der Westfalenpost der letzten Tage waren
vermehrt Berichte über die Wagnerfestspiele in Bayreuth zu lesen, unter
anderem "Bass Georg Zeppenfeld in Hochform". Nun, für uns Sänger vom MGV Liederkranz
Neu-Listernohl ist das nicht ganz neu, kam doch Georg als junger Bursche im
Jahr 1983 im Alter von 16 Jahren (noch in kurzer Hose) mit seinem Vater Hubert,
ebenfalls ein glänzender tiefer Bass zur Probe des MGV, damals
noch unter dem Dirigat von Lorenz Koch. Einige Jahre konnte er dem Chor treu bleiben, dann
musste er uns leider wegen der Aufnahme seines Musikstudiums Ade
sagen. Lediglich zur Aufnahme unserer Musik-CD "Kein schöner
Land" stand er uns noch einmal zur Verfügung und sang mit Chor- und
musikalischer Begleitung die wohl schönsten und bekanntesten Volkslieder.
Über die einzelnen Stationen seiner erstaunlichen und märchenhaften
musikalischen Weiterentwicklung kann man sich im Internet sicherlich ausreichend informieren. Wir Sänger vom MGV Liederkranz sind stolz auf unseren
ehemaligen "Sängerbuben" Georg und sind fest davon
überzeugt, dass seine musikalische Eroberung der Weltbühnen noch kein
Ende gefunden hat.
„Gesang verschönt das Leben, Gesang erfreut das Herz,
ihn hat uns Gott gegeben, zu lindern Sorg und Schmerz!
25.06.2022 Getreu diesem Zitat von Carl Friedrich Zelter machte sich der MGV Liederkranz Neu-Listernohl auf den Weg nach Attendorn zum Mutter-Anna-Haus, um die dort lebenden Seniorinnen und Senioren mit einem kleinen Konzert zu erfreuen. Bei strahlendem Sonnenschein, allerdings auch bei niedrigen Temperaturen erwarteten die Bewohnerinnen und Bewohner, alle in warme Decken gehüllt, auf der Außenterrasse die Sänger. Vielen war anzumerken, dass sie die zurückliegenden zwei Jahre der Pandemie nicht so gut überstanden haben; die völlige Isolation von der Außenwelt, von der Familie, von Verwandten und Freunden, dazu die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen im Haus selbst hatten schon ihre tiefgreifenden Spuren hinterlassen. Sobald aber das erste Lied ertönte, war die versammelte Gemeinschaft in den Bann der Musik gezogen; Chorleiter Michael
hatte sich ein abwechslungsreiches, aber auch anspruchsvolles Programm zusammengestellt, das, so konnte man es dem Beifall entnehmen, auch beim Publikum gut ankam. Viele sangen beim Volkslied „ Im schönsten Wiesengrunde“ oder auch bei den „Caprifischern“ mit, deren Texte und Melodien noch erstaunlich gut saßen. Bei einigen Bewohnern kamen mit der Erinnerung an vergangene Zeiten auch ein paar Tränen zum Vorschein. Ein älterer Herr ließ es sich zudem nicht nehmen, ein Lied aus den fünfziger Jahren „Es hängt ein Pferdehalfter an der Wand“ (Bobbejaan, ein belgischer Sänger) mit kräftiger Stimme vorzutragen, wobei die Meinung der Sänger, er könnte auch bei unserem Liederkranz mitwirken, sicherlich nicht übertrieben war. Zum Abschluss bedankten sich alle Zuhörer mit kräftigem Applaus und verabschiedeten uns Sänger, nicht ohne uns zuvor ein Kaltgetränk der Marke „00“ anzubieten.
Fazit: auch mit geringem Aufwand lässt sich mit Musik viel Gutes erreichen!
Für den schwer verunglückten Sangesbruder Christian erheben die Sänger ihren Daumen, verbunden mit den besten Wünschen zur baldigen völligen Genesung.
09.04.2022 Pandemiebedingt wurde die ansonsten im Januar terminierte
Jahreshauptversammlung des MGV Liederkranz Neu-Listernohl auf den April
verlegt. Nach den obligatorischen Standards (Begrüßung, Dank an alle,
Feststellung der Beschlussfähigkeit usw.) durch den ersten Vorsitzenden ging
dieser auf die zurückliegenden Monate ein, in denen der Chor durch die massiven
Coronaeinschränkungen kaum gefordert war.
Dies soll sich allerdings für das laufende Jahr ändern. Termine für diverse
Freundschaftssingen, für das 40jährige Chorleiterjubiläum von Michael
Rinscheid, für die Beteiligung des MGV am Stadtjubiläum von Attendorn sowie die
schmerzlich vermisste musikalische
Gestaltung des Weihnachtsgottesdienstes waren relativ rasch erläutert und von
den Sängern einstimmig angenommen. Damit auch das Weltliche nicht zu kurz kommen
sollte, hat sich die Versammlung recht schnell auf den Besuch des Waldfestes
vom befreundeten MGV Langenei-Kickenbach geeinigt. Auch die Vorstandswahlen gingen schnell und unkompliziert
(wie üblich!) über die Bühne: Ludger Leymann wird die Kasse für zwei weitere
Jahre verwalten; Peter Zeppenfeld leitet den Verein wie bisher als 2.
Vorsitzender und Albert Rinscheid ist als 2. Schriftführer nicht wegzudenken.
Als 2. Beisitzender wurde Wolfgang Wickel ebenfalls wiedergewählt, während als
2. Kassenprüfer unser Ehrenvorsitzender Markus Hundt in Erscheinung trat.
Mit großer Freude konnte Karlheinz Kiese dem Chor
mitteilen, dass in der Zwischenzeit vier neue Mitglieder dem Chor beitreten wollen. Damit konnte der sich
seit Jahren abzeichnende Abwärtstrend in der Mitgliederzahl ein wenig abgemildert werden. Als
leuchtendes Beispiel, was Einsatzfreude und regelmäßigen Probebesuch angeht, wurde sodann auf
unser Ehrenmitglied Stefan Hundt verwiesen, der vor einem Monat für 65 Jahre als
Sänger geehrt wurde und der es sich nicht nehmen ließ, trotz angeschlagener
Gesundheit die Versammlung aufzusuchen. Diese Lob wurde auch an vier Sänger weiter gegeben, die
an keiner Probe gefehlt haben und sich deshalb auch „Weiße Raben“ nennen
dürfen: Josef Rinscheid, Karl-Josef Steinhoff, Peter Zeppenfeld und Albert
Rinscheid! Nach gut 2 Stunden intensiver Arbeit konnte der 1. Vorsitzende , der
sich bei allen Vorstandsmitgliedern sehr herzlich für die großartige und
unkomplizierte Zusammenarbeit bedankte, die Jahreshauptversammlung beenden und
auf den folgenden Höhepunkt, das gemeinsame und kulinarisch fantastisch von
unserem Vereinswirt Moses (Peter)
zubereitete Abendessen verweisen. Dass im Anschluss daran noch viel und
ausdauernd (auch ohne Dirigenten - vielleicht nicht immer richtig?) gesungen
wurde, versteht sich für einen Gesangverein von selbst.
Das war`s!
26.03.2022 „Unruhig ist mein Herz, bis dass es Ruhe findet in Dir!“ Mit diesem Worten des heiligen Augustinus eröffnete Pastor Neuser den Gottesdienst am 26.03.2022, der zur Profanierung (ein schlimmer Begriff für Verweltlichung, Alltäglichkeit, Entweihung usw.!) unserer Pfarrkirche St. Augustinus führen sollte. Die Hintergründe dafür sind klar und wurden von Pastor Neuser sowie vom Zelebranten der Messe, Weihbischof Holtkotte, noch einmal in aller Deutlichkeit dargestellt. Doch der Reihe nach: mit zwei Liedern vor dem eigentlichen Gottesdienst verdeutlichte der MGV Liederkranz noch einmal seine Position pro und kontra zum Abriss bzw. zum Neubau der Pfarrkirche:
Die beiden Volkslieder „Im schönsten Wiesengrunde“ sowie „Rauschen die Quellen im Talesgrund“ nehmen sowohl die Verbundenheit zur Heimat als auch den Schmerz über einen Abschied deutlicher auf, als es eine Predigt, sei sie noch so stark, auf Abschied, Verunsicherung, aber auch auf Zukunft und Zuversicht ausgerichtet, vermitteln kann. Viele Gläubige, wegen der Pandemie leider nicht die gesamte Gemeinde, verharrten in Gedanken um die eigene Verbundenheit mit St. Augustinus, wo sie getauft und gefirmt wurden, geheiratet haben und auch Abschied von lieben Verstorbenen nehmen mussten. Für die älteren Listernohler bedeutete es den zweiten Auszug aus „ihrer“ Pfarrkirche, denn dasselbe Schicksal hatten sie bereits Anfang der Sechziger Jahre beim Umzug von Alt-Listernohl in das neue Dorf erfahren müssen.
Für den MGV gab und gibt es noch mehr zu bedenken: vorbei die Zeit, in denen der Chor etliche Messfeiern im Laufe des Jahres mitgestalten konnte. Höhepunkte dabei sicherlich die würdige Untermalung des Weihnachtsgottesdienstes am Hl. Abend bzw. auch die feierlichen Konzerte alle 2 Jahre in der Adventszeit. Auch die Erinnerung an manches Requiem in würdigem Rahmen für verstorbene Sangesbrüder wurde während der Hl. Messe vielfach wach. Und so gaben sich alle besondere Mühe, unter dem Dirigat von unserem Chorleiter Michael Rinscheid, dem die Teilnahme des MGV am Gottesdienst sowie die Auswahl der Chorwerke ein besonderes Anliegen war, sich musikalisch beim „Jubilate“, beim „Herr deine Güte“, beim Maria lassu´“ und beim „Sancta Maria“ zu brillieren. Vor allem beim letzten Lied standen etlichen Gläubigen wie auch einigen Sängern Tränen In den Augen. Das war´s!
Vorbei die nächste Zeit, den Gottesdienst mitzugestalten; vorbei die Möglichkeit, ein Weihnachtskonzert in gewohnter Weise zu präsentieren, vorbei die Zeit, die wunderbare Akustik des Gotteshauses zu nutzen und zum Klingen zu bringen. Aber: wir sind nicht mutlos, lassen uns auf neue Dinge ein und werden wahrscheinlich im neuen Gotteshaus in 2 bis 3 Jahren eine neue musikalische Bleibe finden. Bis dahin heißt es: hoffen, zuversichtlich sein, Ausdauer beweisen! Wir lassen uns nicht unterkriegen und sehen der Zukunft einigermaßen gelassen entgegen!
Jahreshauptversammlung 2021
10.09.2021 Pünktlich um 18.00 Uhr begann die Jahreshauptversammlung des MGV Liederkranz Neu-Listernohl (pandemiebedingt mit ca. einem halben Jahr „Verspätung“) im Vereinslokal Cafe Moses, nachdem die Sänger zuvor dem Ehrenmitglied Carl-Josef Beckmann nachträglich zu dessen 90. Geburtstag ein Ständchen vor seiner Wohnung gebracht hatten. Nach der offiziellen Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Karlheinz Kiese nahm die Sitzung ihren gewohnt harmonischen Verlauf. Nach dem Dank an alle Aktiven und Förderer des Vereins und nach dem stillen Gedenken an die im Jahre 2020 verstorbenen Mitglieder verlas der 1. Schriftführer das Protokoll sowie den Geschäftsbericht des zurückliegenden Jahres. Beides wurde per Akklamation und mit einem Dank an Walter Marcus angenommen. Der Kassenbericht wies erfreulicherweise nur ein kleines Minus auf, was eindeutig auf die eingeschränkten Aktivitäten während der Coronazeit zurückzuführen war. Da die Kassenprüfer dem Kassierer eine saubere
und nachvollziehbare Arbeit bestätigten, wurden der Kassierer und damit der gesamte Vorstand entlastet. Bei den nun anstehenden Vorstandswahlen kam wieder dies berüchtigte „W-wie-Wiederwahl-Wort“ ins Spiel, und so wurden Karlheinz Kiese als 1. Vorsitzender, Walter Marcus als 1. Schriftführer, Karl-Josef Steinhoff als 2. Kassierer und Daniel Kiese als Beisitzer für weitere zwei Jahre einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Unter Punkt „Verschiedenes“ wurde der Vorstand von den Sängern beauftragt, sich Gedanken über die Gestaltung des 125jährigen Jubiläums des MGV im kommenden Jahr zu machen, wobei etliche Anregungen dazu auch aus den Reihen der Mitglieder kamen. Es wurde betont, dass dies keine „Konkurrenzveranstaltung“ zum 800. Jubiläum der Stadt Attendorn werden sollte. Ferner wurden - natürlich unter Vorbehalt - anstehende Termine wie Mitgestaltung des Volkstrauertags, der Adventsfeier der Senioren sowie des Weihnachtsgottesdienstes beschlossen. Erfreulich wurde auch der Vorschlag aufgenommen, die Sänger des befreundeten MGV Langenei-Kickenbach bei ihrer Probearbeit mit einigen Sängern zu unterstützen. Weiter ging es mit den Ehrungen. So wurden Franz-Josef Sondermann (Kaiser) für 60 Jahre und Markus Hundt für 40 Jahre Sängertätigkeit mit Urkunden und Nadeln ausgestattet, wobei festgehalten wurde, dass Markus bereits als Fünfzehnjähriger zum Verein stieß. Auch die 3 Sänger (Albert Rinscheid, Karl-Josef Steinhoff sowie Peter Zeppenfeld), die bei keiner Probe fehlten, bekamen den Applaus von allen übrigen Anwesenden. Als I-Tüpfelchen erwies sich zum Abschluss der Versammlung die Ernennung von Manfred Stahl, unserem im gesamten Sängerkreis bekannten schwarzen Bass, für 66jährige Treue zum Ehrenmitglied des MGV Liederkranz. Mit dem obligatorisch deftigen Essen, genussvoll vom Ehrenmitglied Peter (Moses) Lütticke zubereitet, wurde der gesellige und stimmungsvolle Abend eingeläutet. Kommentar eines Sängers: „Soviel wie heute haben wir noch nie gesungen.“ Stimmt!
Einer von uns -
Hartmut Hosenfeld erhält das Bundesverdienstkreuz
18.08.2021
Nachruf
17.01.2021 Am 17. Januar verstarb unser langjähriger Sangesbruder Hubert (Leowald ) im Alter 83 Jahren. Nicht nur für die Sänger im 2. Bass ist dies ein schmerzlicher Verlust, sondern für den gesamten Chor. Über 50 Jahre war Hubert seinem Hobby, dem Gesang, treu geblieben. Zunächst gehörte er in Bremge, seinem kleinen Heimatdorf, dem dortigen Gesangverein an; später nach der Umsiedlung dann unserem MGV Liederkranz. Hier musste er sich allerdings die Zeit mit seinem weiteren großen Hobby, dem Schiedsrichtern, teilen. Über die Grenzen des Kreises Olpe hinaus übte er bis weit über Fünfzig dieses Amt als strenger Fußballschiri aus. Seine imposante, schon früh ergraute Haarpracht trug ihm dabei den Namen „Silberpfeil„ ein. Im 2. Bass vom Liederkranz begann er seine musikalische Laufbahn in der legendären 3. Reihe, (die damals bei ca. 55 Sängern noch möglich und nötig war.) Unvergessen bleibt sein Auftritt, als er kriechender Weise (vor der Fotowand im Probelokal Mues) die sogenannte Punika-Oase an der Theke auffüllen lassen wollte. Chorleiter Koch erwischte ihn mit den Augenwinkeln und fragte ganz unbefangen: " Was machen Sie denn da, Herr Leowald?", wobei ihm Hubert allerdings eine Antwort schuldig blieb.
Seinen Achtzigsten konnte Hubert im Cafe Moses im Kreise seiner Lieben feiern, wobei der MGV ihm selbstverständlich ein fröhliches Ständchen servierte. Gesundheitlich ging es allerdings danach abwärts. Er quälte sich in den Jahren danach zur Probe und wurde recht ärgerlich, wenn der Chorleiter mal wieder mit englischen Liedern um die Ecke kam. Nach alter Sitte war Hubert mehr von deutschen Volksliedern und Chorsätzen angetan. Vor einigen Monaten dann musste er auf die Probeabenden ganz verzichten; seine angeschlagene Gesundheit ließ das Autofahren nicht mehr zu.
Wir nehmen traurig Abschied von einem verdienten Sänger. Wegen der Coronaauflagen ist uns noch nicht einmal ein musikalisches Abschiednehmen in der Kirche oder am Grab möglich. Im Innern aber wird mancher Sänger während der Beerdigung sicherlich das eine oder andere Lied intonieren, das Hubert gerne gehört hätte.
Er ruhe in Gottes Hand!
Nachruf
30.11.2020 Mit großer Bestürzung und Trauer haben die Sänger auf die plötzliche Nachricht von Willis Tod reagiert, gehörte Willi doch zu den Stützen unseres Vereins mit seiner wohlklingenden Bass-Bariton-Stimme, die er im 1. oder meistens im 2. Bass erklingen ließ, wie es der Chorleiter jeweils wünschte. Seit fast 60 Jahren versäumte Willi kaum eine Probe oder gar einen Auftritt, kam aus seiner Neu-Heimat Rhode ins Probelokal, trank sein „Weinchen" und war Vorbild für viele Sänger. Auch finanziell ließ Willi sich nicht lumpen: ging es um Entwürfe oder das Drucken von Plakaten und Eintrittskarten, nahm er keine D-Mark oder keinen Euro dafür, um somit die Vereinskasse zu schonen.
Mit Willi verlieren wir den letzten der insgesamt sechs Rüschen-Brüder (Erich, Reinhold, Hannes , Günter, Karl-Josef, jetzt auch Willi!),die den Verein über Jahrzehnte mit ihrem Einsatz und sängerischem Glanz zu höchsten Leistungen geführt haben. Als im April vor drei Jahren die glanzvolle Goldene Hochzeit beim Moses gefeiert wurde, konnte noch niemand ahnen, dass dies die letzte große Familienfeier mit Willi sein würde. Doch wie es schon im Psalm steht: „Des Menschen Jahre sind wie Gras; fährt der Wind darüber…", müssen wir uns alle, die an ihn glauben, Gottes Willen fügen und uns für die wunderbaren Jahre bedanken, in denen Willi ein liebevoller Ehemann, ein treusorgender Vater und ein engagierter Sangesbruder war.
Dies war auch der sehr persönlichen Ansprache des Rhoder Geistlichen zu entnehmen, der in einem Wortgottesdienst auf dem Rhoder Friedhof Trost und Hoffnung auf ein Wiedersehen mit Willi aussprach. Viele Musikstücke umrahmten die Zeremonie, um darauf hinzuweisen, wie erfüllend die Musik für den Verstorbenen war. Viele Menschen waren gekommen, um von Willi Abschied zu nehmen, darunter auch zahlreiche Sänger vom Liederkranz. Traurig standen wir vor dem Grab und konnten uns wegen der bestehenden Abstandsregelung nicht einmal musikalisch von Willi verabschieden; doch klang sicherlich leise in unserem Gebet das Lied „Stumm schläft der Sänger" mit.
Willi möge in Gottes Frieden ruhen. Sein Sitz im 2. Bass bleibt unbesetzt; in unserem Herzen hat er einen immerwährenden Platz.
"Der MGV hat Pause, der Sänger jedoch nicht!"
28.07.2020 Hier ein Foto von unserem Familienbesuch im Panoramapark mit Pano im Hintergrund.
Viele Grüße
Marius
30.07.2020 Über den Wolken!
muss die Freiheit wohl grenzenlos sein! Ich habe das Südsauerland von
oben erleben dürfen. Phantastisch! Aufgestiegen vom Flugplatz in
Plettenberg, habe die Heimat mal von hoch oben genießen dürfen, natürlich auch den
Biggesee und Neu--Listernohl.
Macht Laune auf noch mal.
Karl-Josef
20.07.2020 Hallo liebe Sangeskollegen!
Bin jetzt mal mit mir 4 verwandten und bekannten Frauen gewandert. Eine schöne Möglichkeit die freie Chorzeit zu überbrücken.
Liebe Grüße Euer Uli
24.07.2020 Der Mann in der Tonne.
19.07.2020 Geschafft! Nach einer Tagestour von 90 Kilometern auf dem Rade vom
Wendland an der Elbe durch die Lüneburger Heide nach Hermannsburg
müssen die verlorenen Kalorien wieder dem Körper zugeführt werden. Mmmmh!
Ostergruß 2020
Liebe Sänger vom MGV Liederkranz, lieber Michael,
da wir in den vergangenen Wochen keine Probe mehr abhalten konnten, möchte ich euch auf diesem ungewöhnlichen Email-Weg einen kurzen Ostergruß zukommen lassen. Auf Semmelsegnung, Osterfeuer der vier Poten, Lüchteneinzug im Sauerländer Dom, alles lieb gewonnene und jahrhundertealte Bräuche, müssen wir leider verzichten; auch die Osterfeierlichkeiten innerhalb der Familie, Festmahl mit allen, Eiersuchen mit den Enkeln usw. dürften anders als sonst ausfallen. Glücklich können wir uns lediglich schätzen, dass, soviel ich weiß, von uns und unseren Angehörigen noch niemand mit dem fürchterlichen Virus infiziert wurde, wobei wir altersgemäß schon überwiegend zur stark gefährdeten Risikogruppe gehören. Hoffentlich bleibt das so und hoffentlich können wir uns bald wieder zur gemeinsamen Probe einfinden. Bis dahin: steckt euch am Ostersonntag ein Kerzchen an, zitiert den „Osterspaziergang“ von J. W. von Goethe oder singt unter der Dusche oder anderswo „Das Grab ist leer, der Held erwacht“. Das hilft sicherlich und tröstet auch über diese schwierige Zeit hinweg. Das Bild unten zeigt ein Osterkreuz „en miniature“, das von Daniels Töchtern Paula und Frida hergestellt wurde. Auch wenn es nur ein kleiner Ersatz für die großen Osterkreuze auf den vier „Köppen“ sein kann, hoffe ich, dass ihr euch daran erfreuen könnt.
Frohe und gesegnete Ostern
Karlheinz
Hier ein kurzer „Steckbrief" unserer Jubilare
Manfred (Stahl)
08.03.2020 Bereits als siebzehnjähriger Bursche, damals noch in kurzer Hose, wurde Manfred von seinem Vater Albert zur Chorprobe des MGV Listernohl, damals natürlich noch im alten Dorf, mitgenommen. Seitdem hat ihn der Bazillus „Chormusik" nie wieder losgelassen. Im ganzen Kreis Olpe als „Schwarzer" Bass bekannt, hat er nicht nur im Liederkranz seine Stimme erklingen lassen; auch für andere, namentlich für die Rinscheid-Chöre, darunter der wohl beste Chor „Belcanto" , war Manfred immer einsatzbereit. Eine Meisterleistung von ihm war, bei ca. 5 Auftritten an einem Chorfestival jeweils Jacke, Hemd, Fliege oder Schlips so zügig zu wechseln, dass er mit „seinem" Chor aufmarschieren konnte. Eine von zahlreichen Episoden soll noch einmal das musikalische Volumen des Jubilars beleuchten. Während der Konzertreise des Singkreis Wehbach 1993 nach St. Petersburg war der Chor an einem Abend vom dortigen Kammerchor, einem der weltbesten Chöre eingeladen. Am späten Abend ergab sich ein Disput, ob Manfred (Stalla) oder der zweieinhalb Zentnermann Wladimir den tieferen Bass habe. Nach einigen Stimmsenkern (Wodka pur!) ging der Wettstreit los und siehe da: Manfred konnte Wladimir in der tiefen Stimmlage noch toppen. Dies wird von dem einzig nüchternen Zeitzeugen an diesem Abend auch bestätigt. Über weitere Episoden, z.B. über die Konzertreise nach Ungarn soll der Mantel des Schweigens ausgebreitet werden.
Hartmut (Hosenfeld),
ein echter Bochumer Junge, gelangte aus dienstlichen Gründen Anfang der siebziger Jahre in unser Dorf. Zunächst stellvertetender Leiter, später dann als Rektor nahm er seinen Dienst an der Attendorner Albert-Schweizer- Schule auf. Zum Glück für ihn und auch für den MGV Liederkranz fanden er und seine Frau Anne eine gemütliche Wohnung in unserem Dorf; später zog es ihn in ein neues Eigenheim nach Petersburg. Als junger Bursche bereits im Schulchor seines Gymnasiums, später dann als Sänger im Studenten- und in einem Dortmunder Madrigalchor durch die Chormusik geprägt, fand er schnell Anschluss im Liederkranz. Wenn auch sein Einsatz in der Schule, aber auch sein historisches Interesse an der Aufarbeitung der jüdischen Schicksale in der Stadt Attendorn ihm nur begrenzte Zeit für den Chorgesang zuließen, war er stets zur Stelle, wenn der Chor ihn brauchte. Seine Verbundenheit zum Liederkranz dokumentierte sich in den von ihm gewünschten Ständchen zur Goldenen Hochzeit und zu seinem Achtzigsten im Cafe Moses.
Albert (Rinscheid)
Wenn man in eine singende Familiendynastie hineingeboren wird und zudem in einem abgelegenen Dorf wohnt, kann es nicht verwundern, dass jemand rasch zum Singen kommt. Albert mit seinen 4 Brüdern, von denen leider 2 schon verstorben sind, bildete immer das Rückgrat des MGV, ähnlich wie die 6 singenden Brüder der Familie Rüsche. Albert sang zunächst in Bürberg/Bremge, bis ihn größere sängerische Ziele zum MGV Liederkranz lockten. Nach eigener Auskunft nicht unbedingt der twärseste von den Rinscheidbrüdern, übernahm er im Vereinsvorstand rasch diverse Ämter, davon das des ersten Schriftführers. Für seinen unermüdlichen Einsatz im Vorstand und für den Verein wurde er letztlich konsequent mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet. Dass er zudem häufig den „Weißen" Raben (keine Probe im laufenden Jahr versäumt!) stellt und die Probenliste akribisch führt, sei nur am Rande erwähnt.
Jahreshauptversammlung des MGV Liederkranz Neu-Listernohl am 11.01.2020
11.01.2020 Zwei Aspekte griff der 1. Vorsitzende des MGV Liederkranz Neu-Listernohl , Karlheinz Kiese, zu Beginn der gut besuchten Jahreshauptversammlung im Cafe´ Moses heraus. Zum einen wurde die Treue der Sänger zum Verein besonders hervorgehoben, damit verbunden ein Dankeschön an alle Beteiligten und auch an deren Partnerinnen, die sich in vielfältiger Weise ebenfalls aktiv ins Vereinsleben eingebracht hatten. Zum anderen wurde neben den zahlreichen Auftritten im zurückliegenden Jahr das Konzert in der Vorweihnachtszeit in der Pfarrkirche St. Augustinus noch einmal gewürdigt. Vom Publikum in der voll besetzten Kirche mit stehenden Ovationen und kaum endenden Beifall bedacht, hatten der gastgebende MGV Liederkranz sowie die aus den Rinscheidchören zusammengestellten Franziskuschöre mit mehr als 140
Mitgliedern als gemischter und als reiner Männerchor mit ihren gesanglichen Darbietungen voll überzeugen können - Franziskuschöre deshalb, weil die Sängerinnen und Sänger gemeinsam mit Musikdirektor Michael Rinscheid im Frühjahr in Rom weilten und unter anderem einen Gottesdienst im Petersdom mitgestalten konnten und zu einer Privataudienz beim Hl. Vater geladen waren.
Nach diesen einleitenden Ausführungen des 1. Vorsitzenden wurden das Protokoll der letzen JHV und der Jahresgeschäftsbericht von Schriftführer Walter Marcus verlesen, die ohne Beanstandung oderErgänzung akzeptiert wurden. Dies galt in gleicher Weise auch für den Kassenbericht. Bei den folgenden Vorstandswahlen zeigte sich eigentlich wie in jedem Jahr der begrenzte Wortschatz der Sänger, denn außer dem Wort „Wiederwahl" war nichts weiter zu hören. Und so wurden dann Ludger Leymann als 1. Kassierer, Peter Zeppenfeld als 2. Vorsitzender, Albert Rinscheid als 2. Schriftführer, Wolfgang Wickel als Beisitzer, letztendlich auch Christian Hesener als Kassenprüfer in ihren Ämtern bestätigt. Nach diesen Regularien, die jeweils mit frischem Chorgesang unterbrochen wurden, ging es mit Ehrungen weiter, die es diesmal in sich hatten. Manfred Stahl, im gesamten Kreis als schwarzer Bass bekannt, vom Vorsitzenden als Leuchtturm in der Sängerscene deklariert, der in seinem Leben wohl mehr Zeit mit dem Gesang in Neu-Listernohl, aber auch in anderen Chören verbracht hat als andere in ihrem Berufsleben, konnte für 65 Jahre als aktiver Sänger ausgezeichnet werden; für 50 Jahre jeweils auch die Sänger Albert Rinscheid, der sich auch zudem noch neben Peter Zeppenfeld als „Weißer Rabe" entpuppte d.h. bei keiner Probe gefehlt hatte, sowie Hartmut Hosenfeld für 50 Jahre Sängertätigkeit, den meisten Attendornern wohl auch als „jüdisches Gewissen" bekannt. Bevor es nun an das obligatorische deftige Abendessen ging, schlug der Vorstand der Versammlung vor, Peter Lütticke, genannt „Moses", zum Ehrenmitglied zu ernennen, was auch einstimmig akzeptiert wurde. Hintergrund für diese Auszeichnung ist wohl der einzigartige Einsatz dieses Sängers für seinen MGV. Seit fast 10 Jahren proben die Männer in seinem Cafe´, nachdem das frühere Sängerdomizil , die Gaststätte „Zum Biggedamm" ihren Betrieb eingestellt hatte, beim Moses und das, nachdem sein anstrengendes Tagesgeschäft nach 18.00 Uhr beendet war. Zudem stellt er dem Liederkranz immer wieder seine gastlichen Räume zur Verfügung, wenn vereinsinterne Veranstaltungen anstehen oder wenn Gäste nach den Konzerten bewirtet werden müssen, das alles kostenlos und für ihn selbstverständlich. Mit Überreichung der Urkunde wurde dann auch eine Versammlung geschlossen, in der es fair und respektvoll zuging, dem Vorstand für die geleistete Arbeit gedankt wurde und in welcher alle Sänger positiv auf die Zukunft eingestimmt wurden.
„Jubilate", ein vorweihnachtliches Konzert des MGV Liederkranz am 07. Dezember 2019 in der Pfarrkirche St. Augustinus
07.12.2019 „Wunderbar", „Großartig", Große Klasse", Toll", so in etwa überschlugen sich die ersten Kommentare der Besucher, als sie nach dem Konzert die St. Augustinus-Kirche verließen. Nach ca. eineinhalb Stunden bester musikalischer Unterhaltung waren allenthalben nur zufriedene Gesichter sowohl bei den Zuhöreren als auch bei den Sängerinnen und Sängern und selbstverständlich auch beim Chorleiter Michael Rinscheid, der die Gesamtleitung in Händen hatte, zu sehen. Das Programm, das er zusammengestellt hatte, konnte sich sehen und hören lassen.
Doch der Reihe nach: zunächst einmal mussten die ungefähr 120 auswärtigen Sängerinnen und Sänger der beiden Franziskuschöre (gemischt und reiner Männerchor vernünftig untergebracht werden. In Ermangelung unseres Pfarrheims wurden zwei Möglichkeiten angeboten, einmal das Pfarrhaus für den gemischten Chor, sodann der neue Dorftreff für die Männer. Dort wurden alle mit Kaffee, Tee, Mineral, manche auch verbotener Weise mit Bier und Gebäck versorgt, damit sie sich nach dem Einsingen auch gestärkt für ihren Auftritt bereit machen konnten. Pünktlich um 18.00 Uhr begann der MGV Liederkranz als gastgebender Chor das Konzert mit den 2 Chorstücken „Jubilate" (gleichzeitig auch Namensgeber für das Gesamtkonzert) und einer Hommage an die „schöne Nacht". Nach der allergemeinen Begrüßung, in welcher vor allem der Hausherr der Kirche, Pastor Thomas Choinski, sowie der Ehrengast, Bürgermeister Christian Pospischil, besonders willkommen geheißen wurden, stellte sich der gemischte Franziskuschor mit ca. 80 Aktiven vor dem Altar auf, um die Stücke zu präsentieren, die sie bereits auf ihrer Konzertreise im Frühjahr in Rom, u. a. auch beim Papst aufgeführt hatten. Titel, Texte und Noten sprachen für sich, so dass lediglich zum südafrikanischen „Ukuthula", hervorragend vom Chor und den beiden Solistinnen Petra Bätzing und Mechthild Klinge interpretiert, ein kurzer Kommentar nötig wurde. Auch der folgende Männerchor mit ebenfalls rund 80 Sängern hatte neben schon früher einmal aufgeführten Werken einen südafrikanischen Song im Gepäck, das „Tshotsholoza" mit seinem Solisten Tobias Kramer vom MGV Langenei-Kickenbach. Man kann ohne Übertreibung sagen, dass dies wohl der großartigste Vortrag des ganzen Abends war und vom Publikum entsprechend frenetisch gefeiert wurde.
In der 2. Hälfte des Konzerts ging es sehr stark auf Weihnachten zu mit Liedern, die von den Besuchern immer wieder gerne gehört werden, allerdings auch mit Premieren wie dem „Whisper" vom gemischten Chor oder dem alten Roy-Black-Song „Weihnachten bin ich zu Haus" von den Männern. Ergriffenheit war bei vielen Besuchern zu verspüren, welche sich erst löste, nachdem beide Chöre zusammen das Schlusslied „Santa Maria" ertönen ließen und das wirklich dankbare Publikum in stehender Ovation den Akteuren Anerkennung, Lob und Respekt für die gezeigte Leistung zollte. Wer nun glaubt, damit sei alles zu Ende gewesen, der irrt. Zunächst einmal musste die Kirche wieder für den kommenden Sonntagsgottesdienst hergerichtet werden, was von den Listernohlern rasch erledigt wurde. Die übrigen Gäste waren zwischenzeitlich im Cafe´ von Sangesbruder Moses eingetroffen und ließen es sich bei Schnittchen und Getränken gut gehen.
Überall im Gespräch das sensationelle Konzert und die tolle Reaktion des Publikums hierauf. Musikdirektor Michael war sichtlich zufrieden mit den Darbietungen und bedankte sich ebenfalls wie die Offiziellen des MGV Liederkranz bei allen Vereinen, die das Konzert so meisterhaft mitgestaltet hatten. Erst spät in der Nacht verließen die letzten Gäste das Cafe, allenthalben im Glauben und in der Zuversicht, heute einen wunderschönen Beitrag zur Adventszeit geliefert zu haben. Und noch eine Erkenntnis aus dem Geschehnis. Der Neu-Listernohler MGV hat einen neuen Moderator, ein junges und unverbrauchtes Gesicht, der souverän durch das Programm bis zum Ende führte.
Letztes Konzert in unserer Pfarrkirche?
18.11.2019 Traditionsgemäß lädt der MGV Liederkranz Neu-Listernohl in der Adventszeit, in diesem Jahr am Samstag, d. 07. Dezember um 18.00 Uhr in die Pfarrkirche St. Augustinus in Neu-Listernohl zu einem vorweihnachtlichen Konzert ein. Unterstützung findet der MGV durch einen großen Männerchor aller Rinscheid-Chöre, der mit seinen Chorwerken und Liedern eine vielseitige musikalische Reise von der Romantik bis in die Gegenwart, natürlich auch in die bevorstehende Weihnachtszeit antritt. Zudem konnte der Franciskus Chor als Akteur gewonnen werden. Dieser Chor, teils reiner Männerchor, aber auch als gemischter Chor, konnte im Frühjahr auf seiner Romreise mit seinen Auftritten glänzen, unter anderem in der Basilika St. Ignatius und auch im Petersdom selbst, wobei die Privataudienz beim Papst Franciskus, die dank der guten Beziehungen von Michael Rinscheid zum Vatikan ermöglicht wurde, sicherlich den Höhepunkt darstellte. Alle Sängerinnen und Sänger, die im Konzert mitwirken, stammen aus den Chören, zum großen Teil aus amtierenden Meisterchören von Musikdirektor Michael Rinscheid, der auch die Gesamtleitung des Konzerts inne hat und mit seinem Namen bereits als Garant für ein vielversprechendes und qualitativ hochwertiges Konzert steht.
Ein Letztes: wie in den Medien bereits mehrfach berichtet, steht die Pfarrkirche St. Augustinus vor dem Abriss, was von vielen Neu-Listernohlern arg bedauert wird. So wird dieses vorweihnachtliche Konzert wahrscheinlich das letzte seiner Art in dieser Kirche sein, die mit ihrer überragenden Akustik jedes musikalische Ereignis zu einem besonderen Erlebnis macht. Es wäre schön, wenn neben den zahlreichen auswärtigen Besuchern auch viele Listernohler den Weg in die Pfarrkirche fänden, um auf diese Weise ihre Verbundenheit mit diesem zum Abriss anstehenden sakralen Bau zu dokumentieren. Der moderate Eintrittspreis von 12 € sollte hierbei kein Hindernis darstellen.
Nachruf - Kurt Stahl
15.10.2019 Im Alter von fast 87 Jahren verstarb Ende September unser Ehrenmitglied Kurt Stahl. Für den MGV Liederkranz war es eine Selbstverständlichkeit, die Eucharistiefeier vor dem Begräbnis mitzugestalten, handelte es sich doch bei Kurt um eine Persönlichkeit, die unseren Gesangverein prägte und ihm Geltung verschaffte. 16 Jahre lang, u. zw. von 1959 bis zum Jahr 1975 war Kurt erster Vorsitzender, in den Jahreshauptversammlungen jeweils ohne Gegenstimme bei einer Enthaltung (seiner eigenen!) wiedergewählt. Es war das goldene Zeitalter des MGV mit nahezu 70 Sängern, von auswärtigen und heimischen Vereinen anerkannt und gefürchtet, bei zahlreichen Wettstreiten, die bestritten wurden, unzählige 1. Preise ersungen, eine anerkennenswerte Leistung, die Kurt, seinen Vorstandsmitgliedern und natürlich dem unvergessenen Dirigenten Lorenz Koch zu verdanken war. Nach den gelungenen auswärtigen Auftritten wurde der Chor bei der Rückkehr am Abend jeweils begeistert von vielen Dorfbewohnern an der Treppe zum Augustinusplatz in Empfang genommen, wo eine Runde Bier von Mertens Hans nicht lange auf sich warten ließ; Erinnerungen, die heute im Dorf leider in Vergessenheit geraten sind.
Nachdem Kurt sein Amt aus persönlichen Gründen nicht mehr ausüben konnte, Familie, Beruf, sein Einsatz als Kirchenvorstand ließen ihm keine andere Wahl, blieb er dem Chor bis ins hohe Alter als 1. Tenor treu, fehlte bei kaum einer Probe und war Vorbild für viele andere Sänger. Sein großartiger Einsatz für das Dorf und für die Menschen hier in Neu-Listernohl kann von vielen Zeitgenossen sehr genau beschrieben werden. In einem Bereich verzahnte sich seine Hilfsbereitschaft mit den Anliegen des MGV. Als Stadtabgeordneter über viele Jahre stand er den Listernohlern immer hilfreich zur Seite. Viele Sänger wie auch etliche Dorfbewohner wandten sich an Kurt, wenn es Schwierigkeiten mit der Behörde in Attendorn gab. Er hörte sich an, wo es Probleme gab, sagte seine Hilfe zu und setzte sich vehement und verlässlich sein: für ihn galt das versprochene Wort, was in der Politik nicht immer ganz üblich ist. Dies wird auch deutlich von der Stadt Attendorn in ihrem Nachruf belegt.
Vieles ließe sich noch erwähnen – über seinen Führungsstil im Verein, kompetent, straff und zielführend, über seinen Einsatz selbst im Karneval als humorvoller Conferencier in den Prunksitzungen, über sein Engagement in der Pfarrgemeinde und, und, und. Erst im hohen Alter legte er nach und nach die Bürden seines Engagements im Dorf und in den Vereinen ab und wurde Privatier und Gartenfreund, sehr zur Freude von Waltraud, seiner geliebten Gattin, den Kindern und Enkeln.
Carpe diem! Nutze den Tag, wie schon die alten Römer zu sagen pflegten, war sicherlich das Lebensmotto von Kurt Stahl. Alle die ihn kennen, werden dies auch bezeugen können.
Nun ist er von uns gegangen, still, ohne Schmerzen, aber in unserer Erinnerung wird er einen festen Platz einnehmen als familiärer, gläubiger, zuverlässiger und engagierter Mensch und Sänger, der in der Familie, in unserem Dorf Neu-Listernohl und auch im MGV Liederkranz eine große, kaum zu schließende Lücke hinterlässt.
Er möge ruhen in Frieden!
Goldene Hochzeit von Inge und Harald
10.08.2019 Am 10. August konnten die Beiden auf einen fünfzigjährigen gemeinsamen Lebensweg zurückblicken. Sangesbruder Harald hatte frühzeitig angefragt, ob der Chor trotz terminlicher Schwierigkeiten (Schützenfest bzw. auch Urlaubszeit!) das geplante feierliche Hochamt in der Pfarrkirche in Eckenhagen mitgestalten könne. Bereits die frühe Anfrage bei seinen Mitsängern machte seine Wertschätzung deutlich – es war für alle, die dabei sein konnten, eine Selbstverständlichkeit, mit ihrem Einsatz ein kleines Dankeschön für Haralds treue Dienste im MGV (schließlich legte er vom Heimatort Hespert nach Neu-Listernohl zur Probe hin und natürlich zurück jeweils ca. 60 km zurück!) zu bringen. Gegen 10.00 Uhr fanden sich also die Männer des MGV, angetan mit weißen Hemden und dunklen Hosen, in der Kirche in Eckenhagen ein, um sich mit Chorleiter Michael ein wenig einzusingen. Rein zufällig kam auch ein Kleinbus mit 8 Sängern aus Langenei und Kickenbach des Weges, die sich spontan bereit erklärten, den Gottesdienst mitzugestalten. Auf der Kirchenorgel, die auch in jedes Museum gepasst hätte, lockte nun Michael die für die Begleitung von „Lobt den Herrn der Welt“ und der Uraufführung von „Großer Gott, wir loben dich“ die notwendigen Töne hervor; auch die übrigen Werke wurden kurz angestimmt, so dass wir uns sehr gut vorbereitet in dem folgenden Gottesdienst einbringen konnten. Letztlich waren wir nicht die musikalischen Alleinunterhalter – von einem E-Piano begleitet, sang Tochter Alexandra mit glockenklarer Stimme eine
Liebes- und Lobeshymne für ihre Eltern. Es war ein festliches Hochamt mit einem Geistlichen, der die richtigen Worte und Symbole für die gelebte Zweisamkeit des goldenen Pärchens fand. Von allen Gottesdienstbesuchern, den zahlreichen Mitgliedern der Familie, den Verwandten und der Nachbarschaft wurden im Anschluss daran die Beiträge von Alexandra wie auch die des Chores in höchsten Tönen gelobt; auch wir waren der Meinung, dass wir schon lange nicht mehr so ausgewogen, tonal sauber und dynamisch gesungen haben wie dort. Den grandiosen Abschluss bildeten dann die beiden Vorträge „Jubilate“ und Haralds Lieblingslied „Abendlich schon rauscht der Wald“ (nicht ganz passend zur Tageszeit!), die wir vor dem Altar und somit vor der Gemeinde präsentieren konnten.
Im Anschluss daran ging es auf dem schnellsten Weg zum etwa 5 km entfernt gelegenen Dörfchen Hepert. Auf dem schnellsten Weg? Nun, einige folgten einer ausgeschilderten Umgehungsstrecke durch das gesamte Bergische Land, während die meisten doch den kürzesten Weg nach Hespert fanden. Dort vor der Festgaststätte „Ballebäuschen“ wurden alle Gäste zum Sektempfang eingeladen. Das Wetter spielte mit und alle ließen es sich gut gehen. Ein paar nette Worte an das Goldpaar vom ersten Vorsitzenden des MGV garnierten den Rahmen, waren aber nicht so wirkungsvoll wie die Runden vom schäumenden Gerstensaft, die den durstigen Kehlen kreiert wurden, dazu auch kleine Häppchen als Magenfüller! Alles ging danach seinen Gang: die Festgäste wurden zum Mittagsmahl ins Haus gebeten, und die Sänger fuhren wieder nach Hause mit dem schönen Gefühl, einen kleinen Gelingensbeitrag zum Fest von Inge und Harald geleistet zu haben.
Nachruf auf Frau Mechthild Lütticke,
es ist kaum mehr als ein Jahr her, dass Frau Lütticke, Mutter unseres Sangesbruders und Vereinswirts Peter Lütticke, ihren neunzigsten Geburtstag im Kreise ihrer Lieben feiern konnte. Es war ein wunderbares Fest - die Jubilarin zu erleben mit all ihren Lieben und Freunden, lebhaft und fröhlich, den Tag genießend. Auch der MGV konnte durch sein Ständchen zum Gelingen der Feier sicherlich beitragen. Nun, alles hat seine Zeit, eine Zeit der Freude, aber auch eine Zeit der Trauer. Und so hieß es, am 22. Mai Abschied zu nehmen von eine Frau und Mutter, deren ganzes Bestreben auf die Familie und auf das Unternehmen Cafe Moses´ ausgerichtet war. Es ist tröstlich zu wissen, dass es ein Abschied ohne Schmerzen war und dass ihr Sohn Peter bis zu ihrem letzten Atemzug bei ihr sein konnte. Dies ist nicht allen Sterbenden so vergönnt. Für den MGV war es keine Frage, das Requiem in der St. Augustinus-Pfarrkirche mit zu gestalten. Mit unseren feierlichen Liedern gelang es, die Traurigkeit und Bedrücktheit der Totenmesse ein wenig aufzuhellen und Tröstliches zu vermitteln. Dafür dankte uns Peter ganz persönlich.
Wir, die Sänger vom MGV Liederkranz werden sie so in Erinnerung behalten, wie wir sie erlebt haben: freundlich, entgegen kommend, einfach lieb! Auf ihrem Ehrenplatz im Cafe sehen wir sie nach wie vor sitzend, mit ihrem „Stammtisch" plaudernd und mit hellen und wachen Augen in die Welt schauend.
Sie ruht in Gottes Frieden!
Geburtstagskind Stefan
12.01.2019 Einen Tag nach unserer Jahreshauptversammlung feierte unser Sangesbruder Stefan seinen achtzigsten Geburtstag im Cafe Moses. Auch wenn manche Stimme von der gestrigen Veranstaltung noch lädiert war, ließ es sich der MGV Liederkranz nicht nehmen, dem Jubilar ein Ständchen zu singen, denn dieser Sänger hatte es nun wahrlich verdient. Seit 60 Jahren im Verein, mehr als dreißig Mal „Weißer Rabe", davon zwanzigmal in ununterbrochener Reihenfolge, wer kann schon solche Rekorde aufweisen? Doch auch ein zweiter Grund führte uns her. Auf der Jahreshauptversammlung, bei der Stefan leider verhindert war, wurde er einstimmig zum Ehrenmitglied des MGV Liederkranz ernannt – eine Auszeichnung für seinen nimmermüden und nachahmenswerten Einsatz für seinen Chor. Gespannt hörten alle Gäste zu, was der MGV gesanglich zu bieten hatte, aber auch auf die Laudatio durch den ersten Vorsitzenden, der die wesentlichen Stationen auf dem Lebensweg des Jubilars aufzeichnete. Als die Rede auf das plötzliche Versagen der wunderschönen Tenorstimme bei Stefan vor mehr als einem Jahr kam, verschlug es ihm erneut die Sprache. Zu sehr musste er mit dem Schicksal hadern, das ihm ein weiteres Aktivsein im Chor versagte. Zum Abschluss fand Stefan dennoch Worte des Dankes an „seinen" Verein, dem er auch als förderndes Mitglied weiterhin die Treue halten wird. Zu guter Letzt begleitet er die Sänger an die Theke und trank ein Bierchen mit ihnen, nicht ohne zuvor dem Kassierer einen versiegelten Umschlag überreicht zu haben. Das Programm für das Geburtstagskind wurde danach von Andreas, seinem Enkelsohn, gestaltet, der auf der Geige mit seiner Pianistin dem Opa zauberhafte Musik darbot. Über die weiteren Ereignisse kann nicht mehr berichtet werden, da die Sänger artiger weise nach 2 Bierchen das Cafe verließen, damit die Geburtstagsfeier im familiären Kreis weiter gehen konnte.
Jahreshauptversammlung des MGV Liederkranz Neu-Listernohl
11.01.2019 Wie nicht anders zu erwarten, verlief die Jahreshauptversammlung des MGV Liederkranz Neu-Listernohl in einer harmonischen und aufgelockerten Atmosphäre. Der Vorsitzende Karlheinz Kiese nahm sich dabei die Zeit, in einer Rückblende auf die vergangenen zehn Jahre seiner Vorstandstätigkeit an die zahlreichen Höhepunkte des Chores u.a. an das 120jährige Vereinsjubiläum, an die zahlreiche Konzerte und Freundschaftssingen, an die Ausflüge gemeinsam mit den Partnerinnen sowie an die viele Ständchen im Dorf anlässlich runder Geburtstage oder Goldhochzeiten zu erinnern, machte aber auch deutlich, dass der Chor in dieser Zeit auch etliche Aktive durch Tod oder Wegzug zu beklagen hatte. Ein Lichtblick hierbei. Es konnten zwei neue „Jung"-Sänger aufgenommen werden, bei denen mit Sicherheit Stimme und Einsatzfreude auf den Liederkranz zugeschnitten sind. Ansonsten bestimmten die Wahlen das Geschehnis, wobei die Wiederwahlen von K. Kiese zum ersten Vorsitzenden, Walter Marcus zum 1. Schriftführer, Karl-Josef Steinhoff zum 2. Kassierer und Daniel Kiese zum Beisitzer deutlich machten, dass die Vereinsmitglieder entweder mit der Vereinsführung zufrieden waren, oder aber niemand anders sich für diese Tätigkeit aufdrängen wollte. Konnten im vergangenen Jahr insgesamt noch sechs Jubilare für 50 oder 60 Jahre Sängertätigkeit geehrt werden, stand diesmal lediglich Daniel Kiese zur Ehrung für 25 Jahre im Liederkranz an. Ein weiterer Höhepunkt wurde auf den Schluss der Versammlung gelegt. Stefan Hundt, ein Sänger, der bereits seit weit über 60 Jahren dem Verein die Treue hält, dabei den Rekord als „Weißer Rabe" (er fehlte mehr als dreißigmal, davon ununterbrochen 20 Jahre bei keiner Probe!) im Verein hält, wurde einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Nach gut zweieinhalb Stunden konnte die Sitzung beendet werden und es ging nahtlos in den gemütlichen Teil des Abends mit einer kräftigen, vom Vereinswirt Moses liebevoll zubereiteten Mahlzeit und einem kühlen Nass weiter bis?
Nikolausabend im Chor
19.12.2018 Wie wir alle wissen, ist der heilige Nikolaus ein vielgereister und vielbeschäftigter Mann; zuweilen auch unpünktlich, da er beim MGV Liederkranz erst zur letzten Probe kurz vor dem Weihnachtsfest eintraf. Natürlich hatte er auch eine Begründung dafür. Er musste einen kleinen Umweg über das verschlafene Dorf Langenei machen, um die dortigen Sänger zu besuchen und mit himmlischen Wohltaten zu überhäufen. Allerdings hatte er dort zwei Sängern die Wacht angesagt: Berni und Ulli sollten nicht immer so viel Blödsinn machen und sich vor allem trinkmäßig ein wenig zurück halten. Nun, solche schlimmen Dinge brauchte der heilige Mann mit Knecht Ruprecht im Gefolge in Neu-Listernohl nicht zu verkünden. Nachdem sich beide eine gefühlte Stunde auf der Kellertreppe beim Moses schwitzend auf ihren Auftritt vorbereitet hatten (Chorleiter Michael schwärmte in der Zeit von der geplanten Romreise!), erschienen sie dann zur Überraschung der Sänger vom Liederkranz auf der Bildfläche.
In geschickt vorgetragenen Versen (Reim dich – oder ich fress dich!) ließen sie das Probe- und Auftrittsjahr des MGV passieren, lobten den Einsatz und die Kompetenz unseres Chorleiters Michael und gingen dann auf die einzelnen Stimmen ein: 1. Tenor wie immer vollzählig und bei guter Stimme; 2. Tenor gut besetzt und mit einem Hang zur außergewöhnlichen Chorkleidung ausgestattet; 1. Bass klanglich wohltuend und professionell; 2. Bass sowieso! Kein Wort der Klage kam über die Zunge des Heiligen, außer dass es ihm zu warm war unter dem Bart und dass er einen entsetzlichen Durst habe. Nun, dem konnte abgeholfen werden.Nach dem Verteilen der Stutenkerle an alle Aktiven, war Moses an der Reihe, die durstigen Kehlen aller, auch unserer beiden Gäste Berni und Ulli, zu tränken.
Viele Sänger nahmen sich die Zeit, noch ein wenig in gemütlicher Runde zu verweilen, von alten Zeiten zu schwärmen (wovon auch sonst?) und vertraute Lieder anzustimmen, die allerdings nicht alle in die kalte Jahreszeit passten. Macht nix! Es war ein gemütlicher Jahresausklang (bis auf das Singen in der Christnacht am Heiligen Abend) und wird in guter Erinnerung bleiben.
Ein herzliches Dankeschön an den Heiligen Nikolaus und an seinen getreuen Knecht, der seine Rute wahrlich zu Hause lassen konnte.
70. Geburtstag von Meinolf Wigger
02.12.2018 Lieber Meinolf. liebe Therese, Hallo Daniela, Nicole, Olaf, Jürgen und Klein-Mila, werte Familienangehörige, verehrte Festgäste, und – nicht zu vergessen – liebe Jagdgesellschaft, gleichzeitig Träger des Ordens zur Verbreitung des fast vergessenen Jägerlateins! Der MGV Liederkranz freut sich, dass er dem seit langer Zeit schon fördernden Mitglied Meinolf ei. Ständchen bringen darf. Wir wären natürlich froh, wenn er uns nicht nur passiv, sondern auch als aktives Mitglied unterstützen würde; nicht so sehr wegen der Stimme: Brümmer haben wir selber genug! Mehr wegen seines jugendlichen und charmanten Aussehens; zudem würde er mit seinen 70 Jahren unser Durchschnittsalter um ca. ein Jahr senken können.
Nun, wenn jemand 70 wird, hat er auch eine Menge zu erzählen. Groß geworden direkt an der Lister auf dem elterlichen Hof, Schule, danach die Lehre als KFZ-Mechaniker bei der Fa. Bettig, der er fast 50 Jahre bis zum Eintritt in das Rentenalter die Treue gehalten hat – wo gibt’s das heute noch? – Übrigens, da die Firma Bettig so gar nicht auf ihn verzichten konnte, hat sie kurz nach seinem Ausscheiden selbst die Pforten dicht gemacht.
Einschneidende Ereignisse in seiner Agenda sind schnell ausgemacht. Zunächst in jungen Jahren der Erwerb des Jagdscheins, sein wichtigstes Dokument; danach die Brautschau. Es soll kurz beschrieben werden, wie er an seine Holde, sprich Therese, eine junge und hübsche Verwaltungsangestellte aus Essinghausen, geraten ist. Therese, immer fleißig und hilfsbereit, wie wir sie alle kennen, half zuweilen als Bedienung im Krähenhof aus. Dort trieben sich auch die Listernohler Junggesellentruppe u. a. Bast Georg und natürlich auch Meinolf herum. Dieser Georg drängte sich jeweils auf, Therese nach getaner Arbeit nach Hause zu fahren. Das junge Mädchen, damals schon gewitzt, erkannte rasch, dass dieser Bursche doch wohl jeweils zu viel getrunken hatte, machte ihm dies auch sehr deutlich und wandte sich viel mehr an den fast nüchternen Meinolf, der sie auch heil und sicher, wahrscheinlich auch ungeküsst, nach Essinghausen transferierte. Nun aus dem häufigen Hin und Her entwickelte sich rasch eine Friggerei, wie es bei jungen Leuten so üblich ist. Die Eltern von Therese allerdings sehr besorgt. Wem is er? Wo is er weg? Wie von der Sperre? Das ist bestimmt ein Lutherscher. War Meinolf aber nicht, sondern erzkatholisch. So kam es alsbald in Essinghausen zum Schnacken und zum Erwerb des Jagdscheins für Meinolf, auch wenn Therese früher immer behauptet hat: Alles, nur kein Bauer! Sie hätte damals schon in der Sendung „Bauer sucht Frau" mitmachen können! Aus Spaß wurde also Ernst: 1972 in der Pfarrkirche in Neu-Listernohl geheiratet; Pastor Müller, den meisten wohl noch bekannt, war der Zelebrant und überreichte den Beiden das Buch „Zwei in Eins gegeben", was sie bis heute noch nicht gelesen haben. Nun, es stellte sich auch rasch Nachwuchs ein; Daniela 1973, die bereits während der Geburt schon druckreife Sätze von sich gab, danach auch Olaf, heute mit Nicole und der kleinen Mila hier zugegen. Dir Olaf soll ich schöne Grüße von deiner ehemaligen Tanzpartnerin in der Tanzschule, Barbara Höffer, bestellen. Gerne wäre sie mit dir in den Fortgeschrittenen-Kurs gegangen, aber du wolltest lieber den Treckerführerschein machen. Doch zum Trost sei dir gesagt: Barbara hat auch einen anderen Mann allerdings ohne Treckerführerschein liebgewonnen, ein ebenfalls prächtiger Kerl – unsern Daniel!
Nun zu einem einschneidenden Ereignis im Leben der jungen Familie: 1977 brannte der Wiggershof komplett ab. Lediglich ein paar Habseligkeiten und alle Tiere konnten gerettet werden. Ich möchte niemandem wünschen, dass ihm so etwas passiert, zu sehen, wie die Lebensgrundlage zerstört wird und zu Asche zerfällt, nur weil ein junger Feuerwehrmann auch mal als Erster am Tatort sein möchte. Das Kind Daniela musste sich bei diesem Anblick übergeben, wurde aber vom Vater getröstet: Wir sind ja noch alle zusammen. Drei Jahre lang musste Familie Wigger bei einem Nachbarn in 2 Zimmern ohne Bad hausen: die Tiere waren überall verteilt, die Futtermittel im ganzen Ebbe gelagert. Endlich der Einzug ins neue schmucke Domizil. Daniela sprang als Erste ins Badezimmer mit den Worten: Hier bleibe ich erst mal für eine Stunde. Übrigens hatte die Tochter schon als Kind im Kindergarten eine klare Vorstellung von ihrem Vater. Sie malte ihn als Strichmännchen in einem Blaumann. Auf die erstaunte Frage der Erzieherin, warum denn so, war die entschiedene Antwort: So sieht der immer aus!
Eine kurze Charakterstudie des Jubilars sieht folgendermaßen aus: solider, bescheidener Typ, niemals im Mittelpunkt stehen wollend. Sein Papa hatte ihm zwar angeboten, wenn er Karnevalsprinz oder Schützenkönig werden wolle, würde er ihm das Fest bezahlen; aber bescheiden wie immer lehnte Meinolf ab. Urlaub brauchte er auch keinen. Im zarten Alter von 36 ging es zum ersten Mal los und zwar in die Schweiz! Dennoch frönte er zwei Leidenschaften: in jungen Jahren das Tanzen; zweimal war er Tanzkönig, einmal mit der Tochter von Mertens Hans, zum anderen mit Monika, heute Frau Höffken. Sein 2. und größtes Hobby ist und bleibt die Jägerei. Jeden Sonntagmorgen im Ebbe, wenn nicht gerade auf Gänsejagd an die Elbe, da ist das wahre Leben. Wahlspruch: Trinken nur, wenn die Tannen grün sind! Folgende Story von ihm wird erzählt: Therese wünschte sich mal wíeder einen Hasenbraten. Meinolf hielt den ganzen Tag Ausschau, aber kein Hase zu sehen. Um seine Holde nicht zu enttäuschen, kaufte er im Fachhandel 2 Hasen, die allerdings schon abgezogen waren. Therese, bei diesem Anblick erstaunt, fragte, was das denn sei. Meinolf: Nun, ich habe die beiden beim Rammeln erwischt und ihnen keine Zeit gelassen, sich wieder anzuziehen. Soviel zum vielgelobten Jägerlatein.
Nun, der MGV wünscht dir und der ganzen Festgesellschaft noch einige vergnügliche Stunden hier im Cafe Moses alles Gute, dazu noch viele Jahre im Kreise deiner Lieben und natürlich Waidmanns Heil!
Ein großartiges Konzert,
01.12.2018 da waren sich Fachleute und Laien einig, das sie in der Pfarrkirche in Heggen erleben konnten. Wann bekommt man einen so großen Männerchor, der sich aus.Sängern aus Heggen, aus Langenei-Kickenbach sowie aus Neu-Listernohl zusammensetzte, noch zu hören? Ohne deren Leistung schmälern zu wollen, kann jedoch übereinstimmend vermerkt werden, dass der Mädchenchor „Cancioneta Praga“ dem Konzert die musikalische Krone aufsetzen konnte. Doch der Reihe nach:
Während der Männerchor unter der bewährten Leitung von Musikdirektor Michael Rinscheid den ersten Teil mit Henry Purvell´s „Trumpet Voluntary“ eröffnete, dem etliche neu einstudierte romantische Chorwerke bis hin zum „Handwerkers Abendgebet“
folgten, überraschte der Chor aus Prag mit seinen ca. 20 Mädchen- und 4 Burschenstimmen mit klassischer Musik und mit Volksliedern aus aller Welt. Dabei gelang es dem jungen und „flippigen“ Dirigenten Lukas Jindrich, auch die Zuhörerschaft mit einzubeziehen und sie zum Mitsingen, beispielsweise beim „Michael, Row a Boat Ashore“ (das „Halleluja!“) oder den Refrain von „Rosamunde“, zu animieren. Es war schon ein tolles Bild, wie sich der gesamte Chor rhythmisch zur Musik bewegte, eine Performance, die uns Männerchören fremd ist und auch gar nicht erst versucht werden sollte. Eindrucksvoll auch der Vortrag „Jerusalem, dir will ich singen!“, der haargenau in das Attendorner Projekt „Shalom 2018“ passte.
Den 2. Teil füllten dann beide Chöre mit weihnachtlichen Klängen: der MGV überzeugte vor allem mit dem rasant vorgetragenen „Trommellied“ und mit dem immer wieder gern gehörten Klassiker „Winternächtges Schweigen“. Der Prager Chor wiederum hatte Anleihen in aller Welt gemacht und nachgewiesen, dass nicht nur die Deutschen wunderbare Weihnachtslieder kennen, sondern auch die Völker aus nah und fern. Es war aber ein erstaunliches Entgegenkommen der Prager, die bekannten deutschen Weisen „Zu Betlehem geboren“, „Süßer die Glocken nie klingen“ und die „Stille Nacht“ auf deutsch vorzutragen (So was auf tschechisch zu singen, würde uns Männern sehr, sehr schwer fallen!). Mit den gemeinsamen Liedern „Neigen sich die Stunden“ und „O du fröhliche“ ging ein wunderschöner und stimmungsvoller Abend in der Heggener Pfarrkirche mit ihrer tollen Akustik zu Ende – ein nicht enden wollender Applaus der begeisterten Zuhörer begleitete aller Sängerinnen und Sänger hinunter vom Altarraum. Fazit: Wer nicht dabei war, hat wirklich etwas versäumt.
Wenn nun jemand denkt, dass jetzt alle den Weg nach Hause fanden, der irrt sich gewaltig. Nach dem Treffen ging es für die meisten Akteure zum „Schriener“, dem Vereinslokal des Sängerbunds Heggen, wo sich alle an kalten Getränken und an kleinen Leckerbissen erfreuen konnten. An dieser Stelle sei den Männern und dem Vorstand der Heggener noch einmal für ihre Gastfreundschaft gedankt.
Kleine Anmerkungen: ein 2. Tenorhatte sich für eine interessante Chorkleidung entschieden; ein 1. Bass tourte durch Heggen und Ennest, ohne den Austragungsort des Konzerts zu finden! Schade!
Nachruf Heinz Erich Brösecke
18.09.2018 Im August verstarb unser Vereinsmitglied Heinz Erich (Brösecke) im Alter von 83 Jahren, plötzlich und unerwartet, wie es so häufig heißt, aber ganz in dessen Sinne, so wie er es sich immer gewünscht hat. Heinz-Erich, langjähriges Mitglied im Sängerbund Heggen, im MGV Langenei-Kickenbach und auch seit einigen Jahren in unserem Liederkranz, zählte mit seinem wohlklingenden 2. Bass, aber auch mit seiner Zuverlässigkeit zu den Stützen aller Vereine, bis er vor kurzem aufgrund seiner zunehmenden Schwerhörigkeit seinem geliebten Hobby nicht mehr nachgehen konnte. Für alle 3 Vereine war es eine Selbstverständlichkeit, an der Trauerfeier und dem anschließenden Begräbnis im Bergischen Land (Nümbrecht-Winterborn) teilzunehmen. Ca. 50 Sänger fuhren gegen Mittag mit einem Bus zum Friedhof und wohnten zunächst der Trauerfeier von Heinz-Erich bei, die auch mit entsprechendem Chorgesang untermalt wurde. Ein Neffe vom Verstorbenen trug in einer ausführlichen Rede etliche Erlebnisse mit seinem Onkel zusammen, die wohl auch den meisten Angehörigen so noch nicht bekannt waren.. Weil der zelebrierende Pastor wohl noch einen weiteren Termin vor sich hatte, wurde der Neffe gebeten, sich den Schluss seiner Ansprache für das anschließende Kaffeetrinken vorzubehalten. Dies war auch gut so, denn die Sänger warteten stehend in sengender Hitze in einem Nebentrakt der Trauerkapelle. Auch der Pastor hielt noch seine Ansprache und erläuterte der Trauergemeinschaft das Verhältnis vom Propheten Jeremias zu seinem Gott.
Am Grab konnten die Sänger dann unter dem Dirigat von Michael musikalisch Abschied von Heinz-Erich nehmen. In der von allen geteilten Meinung, sich würdig von ihrem Sangesfreund verabschiedet und auch der Familie eine ehrliche Anteinahme erbracht zu haben, wurde dann die Heimfahrt angetreten.
Goldene Hochzeit unseres Sangesbruders Josef Rinscheid
08.08.2018 Schon vor längerer Zeit hatte Josef seinen MGV Liederkranz angefragt und gebeten, anlässlich seiner Goldenen Hochzeit zu singen. Die Schwierigkeit bestand jedoch darin, dass diese Feier mitten in der Ferien- und Urlaubszeit liegt und etliche Sänger deswegen verhindert waren. Zum Glück für uns und für das Jubelpaar Gerda und Josef konnten wir uns durch 7 Topsänger aus Langenei und Kickenbach verstärken, so dass wir ohne uns zu blamieren, den Gottesdienst gestalten und zum anschließenden Ständchen unsere musikalische Visitenkarte unter dem Dirigat unseres Chorleiters Michael Rinscheid abliefern konnten. In der Brautmesse, vom Pastor Thomas lebendig und humorvoll celebriert, konnten wie erstmals das kürzlich eingeprobte "Jubilate" anstimmen, während die Lieder zum Ständchen unserem allgemeinen Repertoire entnommen wurden. In einer kurzen Laudatio beleuchtete der 1. Vorsitzende die wichtigsten Stationen des Lebenswegs von beiden und wünschte ihnen für die weitere Zukunft alles Gute, vor allem Gottes Segen. Da Josef den Durst seiner Sangesbrüder halbwegs kannte, konnten sich alle Männer nach ihrem Abtreten am köstlichen Nass erlaben, während die übrige Gesellschaft nach den Grußworten des stellvertretenden Bürgermeisters in den Feiermodus geriet, der nach Augenzeugenberichten wohl bis 2.30 Uhr andauerte.
Viele Glück, ihr beiden auch weiterhin!
Zentrale Sängerehrung in Attendorn
11.03.2018 Bei der zentralen Sängerehrung am 11.03. In der Aula des Riviusgymnasiums war der MGV Liederkranz mal wieder gut vertreten. 3 Jubilare (Walter, Josef und Schelle) konnten für 60 Jahre Treue zum Verein geehrt werden; 3 weitere (Ludger, Hubert, Günter) für 50 Jahre. Auf dem Foto von unseren Jubilaren fehlt leider Hubert; er hatte nicht mitbekommen, dass ein besonderer Fototermin in der Aula noch anstand und hatte sich bereits auf dem Heimweg begeben. Nun ja, bei seinem "Sechzigsten" werden wir ihn anbinden, damit das Foto komplettiert werden kann.
Nachruf Hubert Rinscheid
10.03.2018 Im Alter von 83 Jahren verstarb Hubert Rinscheid, unser ältester Sangesbruder. Hubert, seit über 6 Jahrzehnten ein treuer Sänger im Liederkranz und im Gemischten Chor hier im Ort, aber auch im MGV Langenei-Kickenbach, ein Vorzeigesänger, wie man ihn nur selten findet:
eine wunderbare tiefe Bassstimme, ein Sänger, der keine Probe ausließ, ein Sänger für andere stets ein Vorbild, ein Sänger, dem das Singen im Chor stets mehr als nur ein Hobby war. Die Liebe zur Musik und zu seinen Chören hielt ihn aufrecht, gerade dann, wenn das Schicksal vor allem im familiären Umfeld es nicht gerade gut mit ihm meinte. Zudem waren seine letzten Jahre von zahlreichen Krankheiten geprägt; immer, wenn er sich vom Krankenlager erheben konnte, zwang ihn ein neuer Nackenschlag ins Bett zurück. Wann immer es jedoch sein körperlicher Zustand erlaubte, kam er zur Probe und wurde dort freudig von seinen Mitsängern begrüßt – so auch vor 4 Wochen bei seinem letzten Probebesuch.
Sein Platz in der ersten Reihe wird nun leer bleiben. In Erinnerung an ihn und in großer Dankbarkeit, dass er den Chören über einen so langen Zeitraum seine Stimme lieh, gestalteten die Sänger vom Liederkranz und von Langenei-Kickenbach auch das Requiem in der Pfarrkirche St. Augustinus.
Ruhe in Frieden, lieber Hubert, aber – du fehlst uns!
Mechthild Lütticke wird 90!
22.02.2018 Für den MGV Liederkranz war es eine Selbstverständlichkeit, der Mutter unseres Vereinswirts Peter, genannt Moses, ein Ständchen zu ihrem neunzigsten Wiegenfest zu bringen. Eine große Gästeschar, nicht verwunderlich bei den vielen Neffen und Nichten, deren Kinder, dazu viele Freunde, Bekannte und Nachbarn aus dem Dorf, kam bereits am Vormittag zusammen, um Frau Lütticke von Herzen zu gratulieren. In diesen Kreis mischten sich am späten Nachmittag auch die Sänger des MGV, erfreuten die Jubilarin mit traditionellem Liedgut und einer kleinen Laudatio durch den Vorsitzenden. Mit großer Rührung und Dankbarkeit nahm Frau Lütticke diese wohltuende Form der Gratulation entgegen, ebenso wie das Präsent, das in stillen Stunden Herz und Gemüt erfreuen wird. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass auch die Sänger mit kühlem Nass ausreichend versorgt wurden, wobei ein Sänger es sehr bedauerte, dass dieser Geburtstag in die Fastenzeit fiel. Armer Schelle!
Jahreshauptversammlung 2018
13.01.2018 Im Rahmen der Jahreshauptversammlung des MGV „Liederkranz" Neu-Listernohl konnte der 1. Vorsitzende Karlheinz Kiese im Vereinslokal Cafe Moses zahlreiche Sänger für ihr langjähriges aktives Mitwirken im Verein ehren. Insgesamt bringen es die 6 Jubilare auf immerhin 330 Jahre, in denen sie mit Freude und großem Engagement ihrem Hobby nachgehen. Seit 60 Jahren dabei sind Dieter Fricker, Josef Rinscheid und Walter Teipel, während Günter Rinscheid, Ludger Leymann sowie Hubert Leowald auf 50 ereignisreiche Jahre im Verein zurückblicken können. Weitere Ehrungen standen für zwei „weiße Raben" an; Albert Rinscheid und Karl-Josef Steinhoff fehlten bei keiner Probe und wurden wie die zuvor Geehrten als leuchtendes Beispiel für den gesamten Verein dargestellt.
Vor den Ehrungen wurde die Tagesordnung abgehandelt. Der 1. Vorsitzende skizzierte in einem kurzen Rückblick die Höhepunkte des vergangenen Jahres, wozu sicherlich auch das Chorgruppenfest der Chorgruppe Bigge im Frühjahr 2017 zählte, das in musikalischer Hinsicht ein großer Erfolg war, gaben hier doch u. a. insgesamt 11 Meisterchöre ihre musikalische Visitenkarte ab. Damit einher ging die Bitte, sich nicht auf diesen Lorbeeren auszuruhen, sondern sich auch im laufenden Jahr musikalisch aufs Beste zu präsentieren, wozu die gemeinsam beschlossenen zahlreichen Termine bei Freundschafts- und Jubiläumskonzerten auch Gelegenheit geben werden. Die anstehenden Wahlen verliefen frei nach Erich Maria Remarques bekanntem Roman „Im Westen nichts Neues". So wurden Peter Zeppenfeld als 2. Vorsitzender, Ludger Leymann als 1. Kassierer, Albert Rinscheid als 2. Schriftführer sowie Wolfgang Wickel und Daniel Kiese als Beisitzer ohne Gegenstimme wiedergewählt, während Christian Hesener ebenfalls einstimmig zum neuen Kassenprüfer ernannt wurde. Nach ca. zweieinhalb Stunden konnte die Versammlung, welche in gelöster und fröhlicher Atmosphäre statt fand, beendet werden. Wer nun jedoch glaubt, dass alle brav nach Hause gingen, konnte eines Besseren belehrt werden. Nach einem üppigen und kalorienreichen Mahl saßen die Sänger noch lange zusammen und musizierten bis tief in die Nacht hinein.
Unser Moses wird Fünfzig - eine Supersause für das ganze Dorf
03.12.2017 Lieber Sangesbruder Peter, sehr geehrte Gäste für den MGV Liederkranz Neu-Listernohl ist es eine Selbstverständlichkeit, dir zum heutigen Festtag ein Geburtstagsständchen zu bringen, verbindet uns doch mehr, als viele in unserem Dorf es sich vorstellen können. Als vor einigen Jahren unser altes Probelokal „Zum Biggedamm" seinen Betrieb einstellte, machte sich der MGV auf die Suche nach einer neuen Bleibe. Alle angesprochenen Gastbetriebe im Ort winkten ab bis, ja bis auf Peter Lütticke, der uns in seinem Cafe willkommen hieß und uns am Donnerstagabend, wo er eigentlich schon Feierabend hätte, seine Räume und seinen Flügel zur Verfügung stellte, und, das sollte noch angefügt werden, auch dem Gem. Chor N-L ein neues Domizil verschaffte. Doch zurück zu den Anfängen. Die Älteren unter uns Dorfbewohnern, aber auch viele der zahlreichen Stammgäste aus der näheren und weiteren Umgebung, aus Köln, aus dem Bergischen, aus dem Märkischen, aus dem Sieger- und Sauerland, die immer
wieder gerne wegen der hervorragenden Torten und netter Mitbringsel, wegen der freundlichen Bedienung, wegen des wunderbaren Ambientes in den Caferäumen und bei schönem Wetter auch draußen auf dem Augustinusplatz zu ihrem Cafe kommen, wissen, wie es zu diesem kultigen Namen Moses gekommen ist. Für alle übrigen eine kleine Nachhilfe. Bereits im alten Listernohl betrieb das Ehepaar Heinrich und Agatha Lütticke ein Cafe. Als siebtes Kind (es handelt sich hier um eine sehr katholische Gegend), kam dann Sohn Josef zur Welt, der infolge Platzmangels in ein Binsenkörbchen gelegt wurde und möglicherweise am warmen Backofen sein Schlafplätzchen hatte. Den Kindern in der Nachbarschaft wurde erzählt, dass der Kleine in diesem Körbchen im Schilf an der der Lister gefunden worden sei. Analog zur Bibel wurde aus dem kleinen Josef der kleine Moses, der Markenname des späteren Cafes.
Auch dieser Bursche wuchs heran, übernahm Bäckerei und Cafe seines Vaters und heiratete seine Frau Mechtild. Viele Jahre wünschten sie sich einen Stammhalter und - als sie im vorgerückten Alter kaum mehr darauf hoffen konnten, stellt er sich endlich ein, Peter, der kleine Sonnenschein. Für Vater und Sohn war es schon früh klar, dass Peter einmal den väterlichen Betrieb übernehmen würde. Strebsam in Schule und Lehre wurde Peter Konditormeister, später kam das Betriebswirtdiplom hinzu. Nach dem Tode des Vaters im Jahr 1996 übernahm Peter das Geschäft und ließ bereits ein Jahr später das Cafe nach seinen Vorstellungen umbauen. Auch nach der jetzigen Renovierung hat das Cafe seinen „alten" Charme erhalten können. Ein Verbesserungsvorschlag vielleicht von uns. Die Urinale auf dem Herrenklo sind ein wenig kurz geraten. Nicht alle Männer sind so üppig ausgestattet, so dass mancher Tropfen auch danebengeht. Soviel zum Konditor und stolzen, aber immer auch bescheidenen Cafebesitzer Moses, der seiner lieben Mutter Mechtild jeden Tag viel Zeit widmet, seit dem sie nicht mehr regelmäßig unten am Stammtisch gemeinsam mit den Dorfkritikern Orland und Ludwig vertreten ist.
Kommen wir zum Tausendsassa Moses, dem sein Dorf Neu-Listernohl unglaublich am Herzen liegt. Um in der Bäckersprache zu verbleiben: er ist die Hefe für das Dorf; es gärt und quillt nur so in seinem Kopf, wenn es um Verbesserung und Weiterentwicklung von Neu-Listernohl geht. Er hat mit seinen Ideen, mit persönlichem Einsatz und auch mit großer finanzieller Unterstützung den Augustinusplatz aus seinem Dornröschenschlaft erweckt: 2 Holzhütten, die erst die Klönabende im Sommer und den Weihnachtsmarkt in der Adventszeit dekorativ gestalten konnten, dazu die Statue des Hl. Augustinus auf dem gleichnamigen Platz, die er aus dunklen Kirchenräumen an die Öffentlichkeit hervorholte; weitere Ideen, die in seinem Kopf nur so sprudeln – eine Weihnachtsbeleuchtung auf dem Augustinusplatz, eine E-Bikestation mit Aufladegerät, um den Radwanderern ein Auftanken zu ermöglichen und, und, und. Mit 50 Jahren voll im Saft, wie man hier so schön sagt, wird es ihm auch in Zukunft nicht an Ideen mangeln, sich für sein Listernohl einzusetzen. Letztes Markenzeichen – der Weihnachtsbaum auf dem Augustinusplatz, den er gemeinsam mit Ewald aufstellte, da sich der Schützenverein dafür nicht mehr zuständig fühlte und die Feuerwehr das Aufstellen wegen zu hohen Gefahrenpotentials ablehnte.
Lieber Peter, bleib so wie du bist. Gesundheit, Wohlergehen, geschäftlicher Erfolg und auch Gottes Segen mögen dich in den kommenden Dezenien begleiten. Dies wünschen dir alle deine Verwandten, deine treuen Stammgäste, die Listernohler Bevölkerung und vor allem dein MGV Liederkranz.
Epilog: Wenn dir zu deinem Glück noch eine taffe Frau fehlen sollte, mach dich mal schnell auf die Suche, sonst sind die Besten vergeben!
MGV Liederkranz zu Gast in Sondern
18.10.2017 Zum Freundschaftssingen im Rahmen des Chorfestes Olpe-Land am 18.Oktober in der Biggeseehalle in Sondern hatte der Gemischte Chor „Vocalitas" Thieringhausen auch den MGV Liederkranz eingeladen. Wie zuvor beschlossen fuhren wir in Privat-Pkw`s los, um pünktlich in Sondern zu erscheinen, wobei sich die ersten Schwierigkeiten für uns Ältere im Erreichen der Halle von den entfernter liegenden Parkplätzen über einen rutschigen Abstieg ergaben und hier bereits an den Wiederaufstieg (mit Alkohol!) nach der Veranstaltung mit Sorgen gedacht wurde. Trotzdem erreichten alle Männer vollzählig und ohne Unfall die Halle, deckten sich dort mit ausreichend Wertmarken ein und lauschten andächtig dem uns nicht ganz unbekannten Eröffnungschor „Haboft im Kreise der Lieben" sowie der kurzen, aber prägnanten Begrüßung durch die stellvertretende Vorsitzende Carola Feldmann. Bereits an 4. Stelle war unser Auftritt geplant. Romantiker Michael, unser Chorleiter, führte zu Beginn in die Werke ein und dirigierte danach wie gewohnt souverän und einfühlsam unsere beiden Beiträge: die „Mondnacht" vom Gespann August Pannen und Josef von Eichendorff sowie den „Abendfrieden am Rhein" (Mathieu Neumann, Max Bewer). Das sachkundige Publikum, das im Übrigen während der gesamten Liedvorträge, die zum Teil wirklich großartig waren (hier ist vor allem „Belcanto" zu nennen), sehr diszipliniert war, spendete unserem Liederkranz reichlich Beifall, der sich allerdings, gemessen an anderen Chören, die sich mit Gitarre, Akkordeon oder Kongas verstärkt hatten, etwas spärlicher anhörte. Ungeachtet dessen war es für alle Teilnehmer und Gäste ein wunderschöner Nachmittag und Abend in einer festlich geschmückten Halle und mit einer wohlorganisierten Truppe von Kellnern, Zapfern, Kassierern und Küchenfeen. Herzlichen Dank an die Verantwortlichen des gastgebenden Chores „Vocalitas"!
Ständchen für unser Geburtstagskind Hubert Leowald
05.08.2017 Vor achtzig Jahren wurde in dem reizvollen Dörfchen Bremge, einem kleinen Vorort von Bürberg, wo es insgesamt von Leowalds und Rinscheids nur so wimmelte, ein kleiner, blond gelockter Bursche geboren, und das war unser Hubert. Ob er bereits bei der Geburt den Spitznamen „Silberpfeil“ bekommen hat oder später, entzieht sich unserer Kenntnis. Nun ein paar persönliche Worte an den Jubilar: nach unserer Einschätzung ist unser Geburtstagskind von drei Leidenschaften befallen, auch wenn man es ihm rein äußerlich nicht anmerken kann. Die erste Leidenschaft betrifft seine Familie, die er in all den Jahren des Zusammenseins hegte und pflegte wie seinen Augapfel, Klärchen, seine Ehefrau und seine drei Töchter. Vor allem Klärchen hatte es ihm angetan. Wann immer sich die Gelegenheit ergab, schwärmte er von seiner Gattin, und in den letzten Jahren ihrer Gemeinschaft war er nur noch für sie da, begleitete sie fürsorglich in den schweren Zeiten ihrer Erkrankung, so wie er es bei der Eheschließung „in guten wie in schlechten Tagen“ in der Kirche gelobt hatte. Hilfestellung erhielt er
hier von seinen Töchtern, wie es ihnen, die ja nicht gerade in der Nachbarschaft wohnen, möglich war. Ja, das Klärchen fehlt ihm, was alle Sangesbrüder auch wissen.
Kommen wir auf seine zweite Leidenschaft zu sprechen. Fast 50 Jahre lang hat er bei den Fußballern die Spiele geleitet; nicht nur hier, sondern auch im Ausland bei den Märkern, bei den Siegenern und auch bei den Wittschies. Nach seiner persönlichen Einschätzung war er immer unparteiisch, hat nie ein Spiel verpfiffen und ist auch nie von aufgebrachten Zuschauern, von denen es ja im Wendschen nur so wimmelt, angegangen worden. Den einzigen Spieler, der ihm nach einem Spiel mal ans Hemd gehen wollte, hat er mit einer „mutigen“ Handbewegung (Mittelfinger!) zum Rücktritt bewogen. Anerkannt vom Verein, dem SC Listernohl, wurde seine Leistung nach seiner Einschätzung nie so richtig. Ganze 3 Paar Schuhe hat er von seinem Verein als Belobigung erhalten. Wir gehen davon aus, dass er sich selbst auch mal ein Paar gekauft hat, denn wir können uns nicht vorstellen, dass er mit den 3 Paaren in den fast tausend Spielen ausgekommen wäre, es sei denn, er hätte nur aus dem Mittelkreis heraus agiert.
Seine dritte und letzte Leidenschaft gehört dem Singen. Bereits in früher Jugend hat er im Bremger Chor gesungen, bis er dann im Neu-Dorf zum Liederkranz gestoßen ist, eine echte Bereicherung für den Chor. Die Querelen um seine langjährige Mitgliedschaft im Nord-Rhein-Westfälischen Sängerbund sind überwunden und es steht fest, dass er bereits seit 50 Jahren ein verdienter Sänger in dieser Gemeinschaft ist. Legendär ist seine Zugehörigkeit zur sog. dritten Reihe im 2. Bass, die sich während der Probe unerlaubt immer wieder mit Bier versorgte und in der er kriechenderweise einmal die Hauptrolle spielen konnte. Nun, bei unseren geschrumpften Zahlen, wie man weiß, reicht es heute nur noch für eine zweite Reihe im 2. Bass, aber mit genau so viel Spaß wie früher. Besondere Freude hat Hubert an Liedern in fremden Sprachen. „Die kleine Hütte“ in Spanisch hatte es ihm besonders angetan; auch die englischen Gospels, Lieder in Französisch und in Russisch erfreuen ihn ebenfalls ungemein. Apropos Russisch und Russland. Sind die Löcher in den schwarzen Schuhen wieder dicht? Die Sänger des MGV Liederkranz haben ihren Jubilar Hubert beim obligatorischen Ständchen mit dem Liedgut erfreut, das er selbst gerne singt, haben aber auch gleichzeitig demonstriert, dass sie nicht nur Altes und Romantisches drauf haben, sondern auch zeitgemäße Stücke. Dem Jubilar wünscht der MGV Liederkranz noch viele Jahre im Kreise seiner Lieben in Gesundheit und Frohgemut und in der Überzeugung, dass er auch weiterhin ein belebendes Element in der zweiten Reihe im 2. Bass bleiben wird.
Letzte Probe des MGV vor der Sommerpause – gleichzeitig Helferfete
13.07.2017 Traditionsgemäß verlief diese Probe in aufgelockerter Form wie immer: ein wenig Singen, ein wenig Schwatzen, ein wenig…
Doch diesmal hatten sich bei strahlendem Sonnenschein auf dem Augustinusplatz etliche Gäste mehr angesagt. Eingeladen waren nämlich die zahlreichen Helferinnen, die den MGV bei der Durchführung des Chorfestes im Frühjahr mit großem Arbeitseinsatz unterstützt hatten. Insofern sollte dieses Treffen ein kleines Dankeschön der Männer an ihre Gemahlinnen und an die übrigen fleißigen Frauen sein, denen der große Erfolg unseres Chorfestes in gesanglicher und finanzieller Hinsicht, vor allem aber auch durch gastgeberische Qualitäten zu verdanken war. In lockerer Atmosphäre wurde also erzählt, gelacht, auch ein wenig gesungen. Hier tat sich besonders der gemischte Chor hervor, der sich in der Zwischenzeit komplettiert hatte und einen wunderschönen gesanglichen Block unter Leitung von Tatiana präsentierte. Gegen 19.30 Uhr wurde das Abendbuffet, von Vereinswirt Moses liebevoll und außerordentlich geschmackvoll zubereitet, eröffnet. Die vielen schmausenden Münder verrieten, dass Peter mit seiner Auswahl wieder das Richtige getroffen hatte; zudem wurde von etlichen Sängerinnen und Sängern das Buffet auch mehrmals aufgesucht. Zufrieden machten sich dann die Letzten gegen 22.00 Uhr (auch wegen der zunehmenden Nachtkühle!) auf den Heimweg.
Fazit: eine gelungene letzte „Probe", gepaart mit einem kleinen „Dankeschön" für die zahlreichen Helferinnen, die den MGV wie immer glänzend unterstützt hatten.
Tagesausflug des MGV nach Langenei
15.06.2017 Seit einigen Jahren lag dem MGV Liederkranz eine Einladung der Sänger aus Langenei-Kickenbach vor, doch einmal ihr Waldfest unterm „Mälo"-Felsen zu besuchen, und das aus gutem Grund, verbindet doch beide Vereine eine jahrzehntelange Freundschaft: derselbe Dirigent, gegenseitige Hilfe bei Konzerten und beim Meisterchorsingen, ähnliche Feier- und Trinkgewohnheiten, z. B. das „Pflümli" und, und, und. Nun, am diesjährigen Fronleichnamsfest war es dann soweit. Frohgelaunt bei strahlend schönem Wetter stiegen die Sänger und deren Frauen (so um die 35) um 11.00 Uhr in den Bus, der sie nach Langenei bringen sollte. Etliche Sänger rollten zudem im Privat-Pkw an. In Langenei angekommen, musste eine kleine Anhöhe genommen werden (die von unseren „Fußkranken" mit Hilfe eines vorbildlich organisierten Shuttle-Dienstes ebenfalls erreicht wurde). Was wir dort oben erblicken konnten, hat uns überrascht: unterhalb des mächtigen Mälo breitete sich ein großzügiger, mit Holzschnitzeln abgedeckter Platz aus, der
von hohen Bäumen gesäumt war und somit vor der starken Sonneneinstrahlung wirkungsvoll schützen konnte. Etliche kleine Holzhütten beherbergten die Geräte, die zur leiblichen Versorgung benötigt wurden; die Theke stand diskret etwas abseits, wurde jedoch sofort von allen Sängern entdeckt, die zuvor noch einen zarten Hinweis ihrer Gattinnen mitbekamen, sie sollten sich doch etwas zurückhalten, der Tag sei ja noch lang. Nach den ersten heftigen Begrüßungen mit „alten" Sangesfreunden, darunter auch Heinz-Erich, der lange Zeit in beiden Chören mitwirkte, fing das Umtauschgeschäft, Kühles gegen Bares (die Langenei-Kickenbacher hatten auf Biermarken verzichtet, was unseren Kassierer Ludger arg verwunderte) an, woran sich auch die Frauen mit Mineralwasser und alkoholfreiem Radler, zögerlich auch mal mit einem Hellen munter beteiligten. Gegen 12.00 Uhr stieß dann der Langeneier Musikzug dazu, der zuvor auf der Fronleichnamsprozession in Altenhundem gespielt hatte. Zahlreiche zünftige Musikstücke ließen das Rauschen der Bäume und das Vogelgezwitscher auf der Lichtung etwas in den Hintergrund treten. Nun, dann war auch der MGV Liederkranz gefordert, nachdem die „fünfminütige???" Essenspause von Michael langmütig abgewartet worden war. Mit dem „Kühlenden Morgen", mit zwei Wanderliedchen und mit dem „Kölsche Stammbaum" war dann auch unser Repertoire rasch abgespult, wobei wir sicherlich noch mehr „drauf" gehabt hätten. Aber es folgte schon der nächste Programmpunkt. Die meisten unserer Teilnehmer hatten bereits zu Mittag geschmaust (Spanferkel, Bratwurst, Nackensteaks), nun sollten die überzähligen Kalorien wieder abgebaut werden u. zw. in Form von einer Wanderung. Etwa 20 gehfreudige Frauen und Männer folgten Wanderführerin Gertrud (Ehefrau von Berni!), die uns nach kurzem Marsch durch die Ausläufer des Dorfes auf die Höhe führte, von wo aus ein wunderbarer Ausblick auf das Lennetal ermöglicht wurde . Nach kurzer Rast unter einer Hochspannung mit einem kleinen Getränkeaufguss ging es wieder zurück zum schattigen Festplatz, wo inzwischen die Volksliedergruppe aus Altenhundem ihre musikalische Visitenkarte abgab. Viele bekannte Wander- und Volkslieder luden ganz einfach zum Mitsingen ein. Wenn man die Mitglieder dieses Ensembles genau studierte, konnte festgestellt werden, dass Singen bis ins hohe Alter möglich ist und auch bei guter Gesundheit und Laune hält. Nicht verschwiegen werden soll, dass zwischendurch auch das Kuchenbuffet eröffnet wurde, wobei „Heinzi" der Originalküster aus Langenei mit einer selbst kreierten „Holzschnitzeltorte" überzeugen wollte, was seiner Frau allerdings nicht so ganz gefiel. Nun, jedes Fest geht einmal zu Ende. Für 18.00 Uhr war unser Bus bestellt und es hieß, einen herzlichen Abschied von unseren Gastgebern zu nehmen. Dass mit unserem „Abgang" auch ein leichter Regen einsetzte, tat dem Waldfest sicherlich keinen Abbruch. Die Heimfahrt verlief wie immer beim „Liederkranz" geräuschvoll, denn es wurde viel und kräftig (auch mal falsch!) gesungen, wobei sich ein Sänger auf der hintersten Bank besonders hervor tat. Alles in allem ein gelungener Tag, wie von allen Teilnehmern bestätigt, mit einem weiteren Fazit: die Freundschaft zwischen den beiden Chören muss weiter gepflegt werden!
(Holzauge!)
58. Chorfest der Chorgemeinschaft "Bigge"
17. u. 18.03.2017 Rund 900 Stimmen verwandelten am Wochenende die festlich geschmückte und auf den kommenden Frühling ausgerichtete Neu-Listernohler Mehrzweckhalle in einen wunderbaren Konzertsaal. Eingeladen hatte der MGV Liederkranz zu seinem 120jährigen Jubiläum; gleichzeitig war er aber auch Ausrichter des 58. Chorfestes der Chorgruppe Bigge. Der Freitagabend hatte jubiläumsmäßig bedingt einen mehr offiziellen Charakter mit eingeladenen Ehrengästen, darunter natürlich der Schirmherr der Veranstaltung, Bürgermeister Christian Pospischil, der es sich nach seiner launigen, die 120 Jahre Vereinsgeschichte vom Liederkranz streifenden Festrede, nicht nehmen ließ, einen nicht klimpernden Umschlag als Geschenk an den Verein zu überreichen, dem sich Herr Ralf Warias, Regionaldirektor der Volksbank Bigge-Lenne in gleicher Weise anschloss. Ein besonderes Geschenk übermittelte der 1. Vorsitzende des
Sängerkreises Bigge-Lenne, Steffen Keller, der dem Jubilar nach einem trefflichen Grußwort ein Festbuch aus dem Jahre 1922 überreichte, in welchem sich damals der MGV Liederkranz anlässlich seines 25jährigen Bestehens als Veranstalter eines Sängerwettstreits im alten Dorf Listernohl auszeichnete. Übrigens, gesungen wurde am Freitagabend natürlich auch. Insgesamt gaben sich 14 Vereine die Ehre, darunter alleine sechs Meisterchöre. So konnten die Zuhörer, darunter auch sehr viele Dorfbewohner und fast alle Vereinsvorstände sich selbst einen Eindruck verschaffen von der hohen Qualität aller Darbietungen – und, was so toll war – die prall gefüllte Halle war während der Aufführungen mucksmäuschen still, ohne dass dazu besonders aufgefordert werden musste. Gegen 22.30 Uhr war das offizielle Programm gelaufen. Doch wer gedacht hätte, dass sich die Halle im Nu leert, sah sich getäuscht. Beim anschließenden sog. „Tischsingen", bei dem sich die Chöre ohne Dirigenten und ohne besondere „Aufstellung" präsentieren konnten, ging die Post so richtig ab. Eine aufmerksame Jury, mit drei Laien bestückt, hatte die schwere Aufgabe, einen Gewinnerchor zu präsentieren, was ihr bei der tollen Vorstellung der einzelnen Chöre nicht ganz leicht fiel. Als Sieger kristallisierten sich dann die Frauen von „Cantare" Iseringhausen heraus, was von ihnen auch ausgiebig und gebührend gefeiert wurde. Die meisten Besucher, Sängerinnen und Sänger verließen das Fest (die letzten gegen 2.30 Uhr) schließlich in der Meinung: Das war Spitze! Wer nun geglaubt hat, das sei am Samstag nicht mehr zu toppen, sah sich getäuscht. Hier gaben sich 12 Chöre ein musikalisches Stelldichein, darunter wiederum 6 Meisterhöre. Von der Romantik, über die Klassik bis hin in die Neuzeit mit Liedern von Silbermond, von den Puhdys und auch von den Toten Hosen reichte die Auswahl an musikalischen Hochgenüssen. Ein besonderer Höhepunkt war dabei, ohne die Leistung der übrigen Chöre schmälern zu wollen, der gar nicht eingeplante Auftritt des von Musikdirektor Michael Rinscheid gegründeten und am selben Nachmittag auf der Delegiertensitzung des Sängerkreises Bigge-Lenne von Landrat Beckehoff als Chor des Jahres ausgezeichneten Kammerchors „Belcanto". Hier wurde Musik zelebriert und tosender Applaus belohnte die Sängerinnen und Sänger. Auch hier endete irgendwann der offizielle Teil und mit dem „Tischsingen" ging es wieder zum gemütlichen Part über. Leider waren auch hier die Frauen nicht zu schlagen; die Sängerinnen von „Cantabile" Morsbach sicherten sich gegen vielfache Konkurrenz die Siegesprämie mit einer gelungenen Show aus Musik, Rhytmik und Tanz, wobei die Tische teilweise als Tanzboden herhalten mussten. Das war der Auftakt zu einem wahren Furioso in der Halle – eine Stimmung, wie zu besten Oktoberfestzeiten, angeheizt durch zwei Akkordeonspielerinnen aus Wehbach, die alle zum Mitsingen und zum Mittanzen brachten und lange Polonaisen durch die Halle aufmarschieren ließen. Zudem versammelte sich im hinteren Teil der Halle zunächst ein von allen MGV`s zusammengestellter Männerchor mit ungefähr 150 Stimmen und demonstrierte einen Männergesang „par exellence". Das konnten die Frauen natürlich nicht auf sich sitzen lassen; sie gruppierten sich ebenfalls zu einer großen Singgemeinschaft und boten den Männern im friedlichen Sinne Paroli. Erst spät in der Nacht verließen die letzten Gäste die Halle, die meisten voller Lob über diese gelungene Veranstaltung, was dem MGV Liederkranz und seinen zahlreichen Helferinnen und Helfern nach den umfangreichen Vorbereitungen sichtlich gut tat.
Jubilarehrung
12.03.2017 Und wir sind wieder dabei. Zwei von unseren Aktiven konnten für ihren langjährigen Einsatz für den Männergesang, speziell für unseren MGV Liederkranz geehrt werden (s. auch Zeitungsbericht!). Auf sage und schreibe 70 Jahre brachte es Carl-Josef Beckmann, wobei er nach eigener Einschätzung noch viel eher dem MGV beigetreten ist, damals nämlich im alten Dorf, wo er von seinem Vater, dem Besitzer des nämlichen Gasthofs, gleichzeitig Vereinslokal des MGV, bereits im juvenilen Alter mit kurzer Hose und mit Kniestrümpfen zu den älteren Sängern „gesteckt" wurde. Die Liebe zum Verein ließ auch nicht nach, als er nach Olpe umzog. Treu und brav besuchte er regelmäßig die Proben in Neu-Listernohl, bis ihm ein schweres Augenleiden dies fast unmöglich machte. Eine kurze Besonderheit aus dem sängerischen Erlebnisfeld des Jubilars. Bei einem Wettstreit in Hessen vor etlichen Jahren musste Cojo als einer von drei Solisten
den Text von einem der drei Heiligen Könige (frei nach Goethe) singen. Vor Aufregung vergaß er seinen Text und modifizierte ihn so in Versmaß und Reim, dass es den vielen Hundert Zuhörern überhaupt nicht auffiel. Lediglich Wertungsrichter Paul Gastreich bemerkte es; er benotete dennoch den Liederkranz mit Höchstwertung, schrieb aber In die Wertungsnoten, dass der Solist wohl dem Chor jetzt einen ausgeben müsse. Dies wurde bei der nächsten Probe von Cojo prompt erledigt; er hieß ja nicht Lorenz mit Vornamen. Jubilar Stefan könnte ebenfalls eine Menge über die vielen Jahre seiner Zugehörigkeit zum MGV Liederkranz erzählen, tut es aber nicht, weil er ein bescheidener Mensch ist, der sich sogar auf dem Gruppenbild in der Zeitung in die hinterste Reihe „verkrümmelt", um ja keinen hinter ihm Stehenden die Sicht zu verdecken. So dürfen wir etwas über ihn berichten. Stefan ist ein großes Vorbild für alle Sänger, denn er hat es geschafft, in 40 Jahren (von insgesamt 60 J.) nicht einmal bei der Probe zu fehlen, ein absoluter „Weißer Rabe". Klar, dazu gehört eine robuste Gesundheit, aber auch die richtige Einstellung zum Verein, gepaart mit Verantwortungsbewusstsein und auch mit einer gehörigen Lust zum Singen. Als 1. Tenor (immer als „Eckpin") mit einer phantastischen hohen Stimme gehört er weiterhin zu den Stützen des Vereins. Als einer der wenigen Väter hat er auch seinen Sohn Markus schon früh in den Verein eingeführt, ein Glücksgriff, denn damit hatte der MGV Liederkranz über viele Jahre einen guten Vorsitzenden.
Jahreshauptversammlung 2017
14.01.2017 Fast hätte das Wetter den Verantwortlichen einen bösen Streich gespielt; jedoch – die Mehrzahl der aktiven Sänger und auch etliche fördernde Mitglieder trotzten Schneefall und eisglatten Straßen und erschienen pünktlich zur Jahreshauptversammlung des MGV Liederkranz Neu-Listernohl im Cafe Moses. Ein Sänger aber wurde besonders schmerzlich vermisst: Carl-Josef Beckmann, der für 70 Jahre Aktivität im MGV geehrt werden sollte. Umso erfreulicher, dass Stefan Hundt anwesend war, der bereits auf 60 Jahre aktiven Singens zurückblicken konnte. Und nicht nur das. In einer kleinen Laudatio stellte der Vorsitzende, Karlheinz Kiese, Stefan als leuchtendes Beispiel für Vereinstreue und Einsatzfreude vor, dem es in seiner Zugehörigkeit zum Chor gelang, von den 6 Jahrzehnten mehr als 40 Jahre niemals eine Chorprobe zu versäumen, und so jeweils als „weißer Rabe" geehrt werden konnte.
Der Rückblick auf das verflossene Jahr machte deutlich, dass der MGV vielfältig gefordert und im Dorf stets präsent war: Schlachtfest, Weihnachtsmarkt, ein großartiges Konzert in der Pfarrkirche St. Augustinus, dazu diverse Auftritte auf Freundschaftssingen, Chorfesten und bei Ständchen - über mangelnde Termine musste sich niemand beklagen. Hier wurde vor allem auch der Einsatz des Sängernachwuchses lobend hervorgehoben. Bei den Wahlen blieb so ziemlich alles (wie bei anderen Vereinen auch) beim Alten. Außer Wiederwahl standen keine anderen Vorschläge im Raum. Dies galt für das Amt des 1. Vorsitzenden genauso wie für den 2. Kassierer Karl-Josef Steinhoff. Lediglich Albert Rinscheid, seit 23 Jahren erster Schriftführer, trat aus Altersgründen zurück, wurde aber, weil er es gar nicht lassen konnte, postwendend zum stellvertretenden Schriftführer einstimmig gewählt. Seinen vakanten Posten übernahm Walter Markus, natürlich ebenfalls einstimmig. Als Beisitzer wurde Daniel Kiese bestätigt, der gleichzeitig die Rolle des Jugend-koordinators inne hat. Auch bei den Kassenprüfern gab es eine Veränderung. Hier wurde seinem Bruder Marius das Amt übertragen. Der Überblick über die finanzielle Situation des Vereins, von Kassierer Ludger Leymann detailliert vorgestellt, rief nicht unbedingt Beifallsstürme hervor, gestaltete sich aber per saldo versöhnlich.
Die Terminplanungen für das laufende Jahr waren rasch abgeschlossen. Mit der Organisation und Durchführung des Chorgruppenfestes „Bigge" hat der MGV einen gewaltigen Brocken vor sich, den er aber zu stemmen weiß. Die üblichen Termine im Dorf sowie ein Ausflug zum befreundeten Männerchor Langenei-Kickenbach auf Fronleichnam ergänzten die Liste. Nach rund zweieinviertel Stunden endete die Versammlung so wie sie begonnen hatte, harmonisch und in freundschaftlicher Atmosphäre; der Übergang in den gemütlichen Teil des Abends mit rustikaler Verpflegung, vielen Liedern und Schwänken aus vergangener Zeiten geriet nahtlos – ein Ende war trotz der schwierigen Wetterlage nicht abzusehen.
Ständchen beim Lepps Hannes
02.01.2017 Für die Sänger des MGV Liederkranz ist es eine Selbstverständlichkeit, einem ehemaligen Chormitglied, das fast 60 Jahre im Verein aktiv gewesen ist, zu seinem runden Geburtstag ein Ständchen zu bringen. So auch beim 90. Wiegenfest von Johannes Langenohl, das er mit Familie, Verwandten, Nachbarn und Freunden im Cafe Moses feierte.
Am 02. Januar 1926 erblickte dieser rüstige Jubilar das Licht der Welt im alten Listernohl. Bereits mit Zwanzig trat er dem Verein bei und blieb ihm als aktiver Sänger und 2. Bassist treu bis ins Jahr 2003, als ihn ein störendes Ohrenleiden doch zur Aufgabe seines geliebten Hobbys zwang. Nun, da er zur „alten" Garde gehört, wurden die Liedvorträge vom Dirigenten Michael Rinscheid auch entsprechend ausgewählt: „Am kühlenden Morgen" (auch wenn es gegen 16.00 Uhr am Nachmittag bei leichtem Schneefall bereits dunkelte!), „Die alten Straßen noch" (bei dem der Jubilar kräftig mit einstimmte), zur Erinnerung an die gerade vorüber gegangene Weihnachtszeit „Ich sah ein Schiff am Weihnachtstag" und zum Abschluss, um damit zu demonstrieren, dass der MGV nicht nur „Oldies" drauf hat, den „Kölschen Stammbaum". In einer kleinen Laudatio ging der Vorsitzende noch einmal auf markante Punkte des ausgeprägten Lebensweges von Johannes ein und lobte dessen Einsatz für den Chor auch heute noch als förderndes Mitglied. Das musikalische „Hoch" sowie ein reichlich gefüllter Frühstückskorb als Präsent rundeten den Besuch durch den Chor ab, wobei es vom Jubilar als Zugabe noch ein Sauerländer „Flachgeschenk" für unseren Kassierer Ludger gab. Zum Abschluss gesellte sich Lepps Hannes an der Theke zu den Aktiven und ließ es sich auch nicht nehmen, ein paar Blonde auf sein Wohl mitzutrinken.
Unser diesjähriges vorweihnachtliche Konzert – ein voller Erfolg!
18.12.2016 Zunächst ergriffene Stille, danach minutenlanger tosender Applaus und stehende Ovation vom begeisterten Publikum in der vollbesetzten Pfarrkirche St. Augustinus, nachdem die beiden Männerchöre aus Hünsborn und Neu-Listernohl zusammen mit der Sopranistin Christina Heuel den letzten Takt von „Stille Nacht, heilige Nacht" hatten verklingen lassen. Es war der glänzende Abschluss eines zweistündigen Konzerts, das zunächst im 1. Teil ruhige und besinnliche Chorwerke und Lieder anbot. Die Eröffnung übernahm der gastgebende MGV Liederkranz aus Neu-Listernohl, wobei der Dirigent, Musikdirektor Michael Rinscheid, es sich nicht nehmen ließ, die ganze Bandbreite des Chores vom romantischen Liedgut bis hin zum schwierigen „Miserere", einem zeitgenössischen Werk des Polen Piotr Jánczak, vorzustellen. Bereits in diesem
Teil trat die anmutige, junge Sopranistin Christina Heuel, ein vielversprechende Talent mit Bühnenerfahrung und etlichen Auftritten in verschiedenen Paraderollen bekannter Opern als Solistin hinzu, um gemeinsam mit den Männern das einfühlsame Spiritual „There Is A Balm In Gilead" zu zelebrieren. Ihr großartiges Stimmvolumen und das mühelose Erreichen auch höchster Töne konnte sie in den folgenden Werken, dem „Ave Maria" von Bach und dem „Exsultate, jubilate" von Mozart unter Beweis stellen, wobei die Koloraturpassagen im letztgenannten Werk einen überaus spielerischen, aber auch höchst dynamischen Charakter aufwiesen. Mit Schuberts „Nachtgesang im Walde" eröffneten die Männer des neunmaligen Meisterchors Sangeslust Hünsborn, ebenfalls unter dem Dirigat von Michael Rinscheid, ihren Part, den sie neben anderen Werken mit dem „Agnus Dei „ von Bizet gemeinsam mit der Sopranistin fortsetzten. Viel ließe sich auch über den 2., eher weihnachtlich gestimmten Teil des Abends berichten, dem eine selbst komponierte wunderbare Improvisation am Klavier vom Pianisten Prof. Görg aus Köln vorausgegangen war, bei welcher viele Zuhörer einfach nur die Augen schlossen, um sich so von den Klängen verzaubern zu lassen. Danach waren wieder die Männer an der Reihe. Selbstverständlich durften bei den Hünsbornern die „Abenddämmerung" von Karl-Josef Müller, solistisch gestaltet von Walter Wurm, sowie die „Christrose", hier mit dem Solisten Joachim Arns, nicht im Programm fehlen. Christina Heuel glänzte wiederum mit ihrer Solopartie und nutzte bei ihrem Vortrag „Nella Fantasia" von Ennio Morricone die gewaltige Akustik der Kirche voll aus ebenso wie beim Schlusslied „Stille Nacht", wo sie mühelos den 70 Stimmen der beiden Männerchöre Paroli bieten konnte.
Fazit: Ein wunderbares Konzert, das bei allen Zuhörern auf große Anerkennung stieß; ein Nachweis, dass Männerchöre nicht „out" sind; ein Dirigent, der durch sensible Liedgutauswahl in der Programmgestaltung und durch meisterhaftes Dirigat beiden Chören ihre Höchstleistung abforderte; ein Pianist, der viele Beiträge einfühlsam begleitete, aber auch in seinem Solopart begeistern konnte, und eine Solistin, die sich mit ihrer zauberhaften Stimme in die Herzen aller Zuhörer sang, somit für ein unvergessliches Konzert sorgen half und die gesamte Zuhörerschaft in einer friedvollen, adventlichen Stimmung nach Hause entließ.
Konzert in Netphen,
04.12.2016 auf Einladung des Netpher Gesangvereins, der für kurze Zeit auch von unserem Dirigenten Michael Rinscheid geleitet wurde, beteiligte sich der MGV Liederkranz am 2. Adventssonntag an einem vorweihnachtlichen Konzert in der dortigen Evangelischen Kirche. Nachdem die Älteren von uns mühsam den Berg erklommen und es bis in die Kirche geschafft hatten, wurden wir vom Vorsitzenden des NGV, Dieter Bruch, begrüßt. Nach einem kurzen Ansingen hatten die Sänger nun die Wahl, in der Kirche zu verbleiben, um sich auf das Bevorstehende zu konzentrieren und einzulassen, oder aber sie konnten den Hügel wieder hinabsteigen, um sich ein wenig auf dem dort aufgebauten Weihnachtsmarkt zu vergnügen, natürlich nur, wie auch die mitgereisten Frauen, bei Kinderpunsch und Mineralwasser. Über das nachfolgende Konzert berichtete die Siegener Zeitung ausführlich (s. Artikel!), wobei die Solistin Ariane Petruck nicht bei allen unseren Sängern auf Zustimmung stieß. Nach dem Konzert folgten wir der Einladung des NGV, in ihrem Vereinsheim noch ein wenig gesellig zusammensitzen, was wir auch gerne annahmen. Die ca. 400 Meter Entfernung (von mehreren als gefühlte drei Kilometer empfunden) waren in lausiger Kälte schnell zurückgelegt, wobei „Silberpfeil" dieser Witterung in seinem dünnen Jäckchen trotzig Paroli bot. Bei Schnittchen, Frikadellen und gekühltem Nass verflog die Zeit relativ schnell, bis der Bus uns gegen 20.30 Uhr pünktlich abholte und wir wohlbehalten in Rhode, Bremge und auch in Neu-Listernohl eintrafen.
Summa summarum eine gelungene Generalprobe für unser eigenes Konzert am 4. Adventssonntag in unserer Pfarrkirche.
„Bringt dem Kind Geschenke mit"!
06.12.16 „Bringt dem Kind Geschenke mit"! Unter dieses Motto stellt der MGV Liederkranz Neu-Listernohl sein diesjähriges vorweihnachtliches Konzert am 18. Dezember um 17.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Augustinus in Neu-Listernohl. Wie in den früheren Jahren (2014 z. B. der sagenhafte Auftritt des Prager Auswahlchores „Cancioneta") haben die Neu-Listernohler Sänger auch diesmal namhafte Gäste eingeladen, um das Konzert zu bereichern. Da ist zunächst einmal Christina Heuel, deren Schwester Claudia schon vor Jahren im Konzert des MGV Liederkranz zu bewundern war. Die etwas jüngere Christina, eine Sopranistin mit charmanter Ausdruckskraft und Lockerheit in den höchsten Tönen, ehemalige Studentin der renommierten Folkwang-Universität mit Bachelor-Abschluss im Jahre 2012, danach weitere Studiengänge, bereits weithin bekannt durch zahlreiche Auftritte auf bekannten Opernbühnen und z. Zt. Stipendiatin bei der Richard-Wagner-Stiftung in Bayreuth, wird solistisch, aber auch gemeinsam mit den Männerchören das Programm des ca. zweistündigen Konzerts am 4. Adventssonntag gestalten. Als weiterer Gast ist der neunmalige Meisterchor, der MC „Sangeslust" Hünsborn eingeladen, der wohl renommierteste Männergesangverein in ganz Südwestfalen.
Musikalisch wird Prof. Stephan Görg die Sopranistin Christina Heuel und die Chöre auf dem Klavier begleiten. Prof. Görg war schon mehrere Male in Konzerten des MGV Liederkranz zu Gast und wusste stets durch einfühlsames Spiel, aber auch durch improvisierende Lautmalerei auf dem Piano zu überzeugen. Die Gesamtleitung liegt wie immer in Händen von Musikdirektor Michael Rinscheid, über dessen hervorragende musikalische Qualitäten sicher nichts mehr gesagt werden muss.
Zur Erinnerung: vorweihnachtliches Konzert am 4. Adventssonntag um 17.OO Uhr in der Pfarrkirche in Neu-Listernohl; Eintritt 12 Euro!
Zwei ereignisreiche Wochenenden liegen hinter dem MGV Liederkranz.
15.04.2016 Zunächst ging es zum Jubiläumskonzert nach Langenei, wo wir zum ersten Mal unser neu einstudiertes Piratenlied „High Barbary" präsentieren konnten – eine Premiere für den Kreis sicherlich. Mit großem Beifall bedacht wie auch unser zweiter Vortrag, das „Ave Maria", konnte der Chor in der Langeneier Schützenhalle voll überzeugen. Da wir für die Reise nach Lennestadt einen Bus gebucht hatten, der auf der Hinfahrt für eine kleine Sauerlandrundreise gesorgt hatte, konnten wir in aller Gemütlichkeit bis zur Abfahrt um 23.00 Uhr in geselliger Runde feiern, ohne dass wir uns Sorgen um unsere Führerscheine machen mussten.
06.08.2016 "Nun ist die Weltklasse auch in Neu-Listernohl gelandet - der unaufhaltsame Aufstieg Georg Zeppenfelds vom Sängerknaben beim MGV Liederkranz Neu-Listernohl zum umjubelten Star in Bayreuth"
Das lief am folgenden Wochenende etwas anders, da wir uns im nahe gelegenen Dörfchen Ennest mit dem PKW einfinden konnten. Weil unser Chorleiter Michael zu Fortbildungszwecken in Schweden weilte (auch gute Chorleiter können noch dazu lernen!), hatte auf Michaels Vorschlag der Vizedirigent von Langenei-Kickenbach, Walter Erdmann, den Taktstock übernommen. Nach einem kurzen Einsingen im Westfalia-Treff, dem Sängerheim der Ennester, ging es in die örtliche Schützenhalle, die gemäß dem Motto des Abends, das eine „bayrische Sause" versprach, mit vielen bajuwarischen Accessoires geschmückt war. So war es auch für unseren Chor mehr als eine Pflichtübung, anstatt der gewohnten schwarzen Anzüge Lederhosen, Trachtenanzüge und bayrische Joppen anzulegen, wobei einige wohl Bayern mit dem „Wilden Westen" verwechselt haben mochten. Auch der gemischte Chor Neu-Listernohl verschrieb sich diesem gewünschten Outfit; vor allem die Frauen in ihren Dirndln erregten mehr Aufsehen als die Männer in ihrer Krachtenledernen. Nach einführenden Begrüßungen durch die Vorsitzende der „Klangwelten" Ennest, durch den neuen Vorsitzenden der Chorgruppe, Steffen Keller", sowie durch den Schirmherrn der Veranstaltung, Bürgermeister Christian Pospischil, der den Heimvorteil in seinem Geburtsort Ennest sichtlich genoss, konnte es dann musikalisch weitergehen. Hier nun wurde im Verlauf eine Besonderheit geboten. Der MGV Liederkranz sang zunächst alleine das „Weit, weit weg!" (zum abendlichen Motto passend!); danach schloss sich der MGV Langenei-Kickenbach mit seinem „Heimatdörfchen" an; es folgten die gemeinsamen Vorträge „Wenn ich allein" sowie der „Deutschmeistermarsch", den der Vize hervorragend auf seiner Klavierminiausgabe (Akkordeon) begleitete. Nachdem alle Vereine ihre Beiträge geleistet hatten, die zum großen Teil auf gutem Niveau standen, ging es wie üblich in den gemütlichen Teil über, der bei manchen so viel Schädelweh ausgelöst haben mochte, dass die am Folgetag anstehende Dorfreinigung, wo auch der MGV seinen Part zu leisten hatte, lediglich drei wackere Mannen mit von der Partie waren.
Summa summarum sollten beide Wochenenden in guter Erinnerung bleiben, denn der MGV präsentierte sich in gewohnter Manier (fast vollzählig) in überzeugender Form und mit guter Leistung.
Nachruf Martin Klein
04.04.2016 Freud und Leid liegen im Leben oft dicht beieinander. Konnten wir vor zwei Tagen noch ein Ständchen zum 50. Geburtstag unseres Ehrenvorsitzenden Markus Hundt singen, mussten wir am drauffolgendenMontag das Requiem für unseren verstorbenen Sangesbruder Martin Klein gestalten. Für viele kam die Nachricht von seinem Tod überraschend; doch tröstlich zu wissen: er verbrachte seine letzten Stunden im Kreise seiner Lieben bei vollem Bewusstsein und in Kenntnis, dass seine Familie, die ihm alles bedeutete, bei ihm weilte – ein Hinübergleiten in den Tod ohne Schmerzen, ohne Aufbäumen und Todeskampf, so, wie es sich jeder von uns nur wünschen mag.
Vier Schwerpunkte prägten sein Leben in christlicher Verantwortung: zunächst einmal die Liebe und Sorge für seine Familie, für eine gute Ausbildung der Söhne, für ein wohlgeratenes Heim; daneben sein Beruf, von der Pike auf erlernt und ihm bis über das Rentenalter hinaus treu geblieben, beliebt und anerkannt bei seinen zahlreichen Kunden, die er mit Neuigkeiten vom Fußball und mit weiteren aktuellen Geschichten von Attendorn unterhalten konnte: eine Anmerkung:(man durfte nie gemeinsam mit Martin durcu Attendorn gehen, denn er wurde an jeder Straßenecke von Bekannten angehalten und in ein Gespräch gezogen, wobei er selbst dabei auch immer intensiv mitmischte.); darüber hinaus der Fußball mit ungeheuren Kenntnissen, die er an die Söhne und Enkel in Theorie und auch in Praxis weitergeben konnte. Ihm war kein Fußballplatz im Kreis Olpe und darüber hianus unbekannt; so waren
die Sonntagsnachmittage jeweils nach den angesetzten Spielen verplant. Schließlich noch der MGV Liederkranz, dem er über 60 Jahre als Aktiver treu verbunden war und mit ihm acht Mal den Meisterchortitel erringen konnte. Zusätzlich motivierend waren die zahlreichen Wettstreite bis weit nach Hessen hinein, wo der MGV mit unzähligen 1. Preisen triumphierend heimkehren und wo Martin am Montag, der Wochentag, den die Innung extra für Frisöre eingerichtet hatte, auch manchmal schwer leidend seinen Brummschädel auskurieren konnte.
Wir verlieren mit ihm einen zuverlässigen und treuen Sänger mit einer wohltönenden Bassstimme, der sicherlich auch weiterhin aktiv geblieben wäre, wenn es seine Krankheit zugelassen hätte. In einem persönlichen Gespräch mit Martin etwa 2 Wochen vor seinem Tod fragte ich ihn nach seinem Befinden; zugleich wollte ich ihm die Grüße des Chores übermitteln. Sinngemäß sagte er damals zu mir: Der Herrgott hat mir über 80 Jahre ein Leben fast ohne Krankheiten geschenkt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Ich weiß, dass ich an einer seltenen Atemwegserkrankung leide, die zum Tode führen wird. Darauf bin ich gefasst und ich habe keine Angst davor. Nur aus einem starken christlichen Glauben heraus ist eine solche Einstellung nachvollziehbar. Ein Sonntag ohne Gottesdienstbesuch waren für Martin und seine Gattin Marlies undenkbar, und wenn schon nicht in Neu-Listernohl, dann in anderen Kirchen, jährlich auch in der Wallfahrtskirche in Werl zur Muttergottes, wovon er häufig beindruckt sprach.Wer sein Leben so in die Fügung Gottes gelegt hat, muss auch vor dem Sterben keine Angst haben, zumal Martin auf ein erfülltes Leben zurückblicken konnte.
Für uns Sänger war es eine Selbstverständlichkeit, Martin im Trauergottesdienst so zu verabschieden, wie er es sich immer gewünscht hat – mit Liedern, die er liebte und die seinem Gemüt gut taten. Auf seinem letzten Gang waren wir in Gedanken bei ihm; in liebevoller und dankbarer Erinnerung wird er uns stets bleiben.
Requiescat in pacem!
Markus wird Fünfzig
02.04.2016 Für die Männer des MGV Liederkranz war es eine Selbstverständlichkeit, seinem ehemaligen Vorsitzenden zu dessen rundem Geburtstag ein Ständchen zu singen, zum einen, weil er Ehrenvorsitzender des MGV ist, eine Ehrung, die noch keinem anderen Vorsitzenden zu Teil wurde, zum anderen, weil er mit knapp 28 Jahren den Vorsitz des Vereins übernommen hat, da sich keiner der älteren Sänger dieses Amt zugetraut hat. Darüber hinaus wurde unter seiner Ägide der Meisterchortitel dreimal erfolgreich verteidigt und letztlich kann der Chor auf seinen Vizechorleiter nicht verzichten. Bereits im zarten Alter von 15 Jahren nahm ihn Papa Stefan mit zum Singen, wahrscheinlich noch mit kurzer Hose. Damals war es noch üblich, dass Kinder auf ihre Eltern hörten und das taten, was man von ihnen verlangte. Dies ist heute leider oftmals anders, wenn man an die vielen Söhne der Sänger denkt, die den Weg zum Liederkranz nicht gefunden haben. Bei Markus war es anders: Mama eine begeisterte Sängerin, Papa ebenfalls, da konnten der Bursche und später auch seine Schwester Marion nicht nachstehen: ob Oma Elisabeth und Opa Alfred ebenfalls sangesbegeistert waren, entzieht sich unseren Kenntnissen.
Nun, wer eine gute Stimme wie Markus hat, trägt sie auch gerne weiter, so in den gemischten Chor Neu-Listernohl, in die Top-Voices „Stilmix" und in den dorfinternen Singkreis. Hier nun kommt eine Person ins Spiel, die den wesentlichen Inhalt des nun fünfzigjährigen Markus einnimmt und gemeinsam mit Sohnemann Andreas eine wunderbare Einheit darstellt – Tatiana. Wer sich vor zwei Wochen im Cafe den Film über die Konzertreise des MGV nach Moskau und Petersburg angeschaut hat, dem wird beim Petersburger Chor „Alma Mater" unter all den vielen lachenden Mädchengesichtern ein liebreizendes, fröhliches und zufriedenes Antlitz aufgefallen sein, besagte Tatiana, die es dem Noch-Junggesellen Markus sofort angetan hatte (Liebe auf den ersten Blick), so dass er nach etlichem hin und her zwischen Rußland und Deutschland seine geliebte Tatiana endlich in die Arme schließen und den Bund der Ehe eingehen konnte. Pavel und Andreas komplettieren die Runde ebenso wie Opa Stefan und Oma Frida. Auch außerhalb des Liederkranz ist Markus für das Dorf unentbehrlich; so setzt sich das Geburtstagskind als Pfarrgemeinderatsmitglied und auch als Kommunionhelfer für die Pfarrgemeinde enorm ein; Markus ist stets da, wenn man ihn ruft. So nebenbei gestaltet er auch noch die Homapage für beide Gesangvereine im Dorf. Man wundert sich, dass daneben auch noch genügend Zeit für die Fa Kirchhoff verbleibt. Wenn der alte Dichter Friedrich Hebbel in seinem Tagebuch notiert, Zitat: „Unter allen entsetzlichen Dingen das Entsetzlichste ist die Musik - wenn sie erst erlernt wird", so gilt das sicher nicht für den Jubilar.
Er hat sein Metier studiert (bei der Querflöte macht ihm nur ein Ton noch etwas Mühe!!!); er hat einen wunderschönen Tenor und hat gemeinsam mit seiner Gattin die Musikalität auch an die nachkommende Generation, sprich Andreas, weitergeben können. Der MGV Liederkranz wünscht dem Geburtstagskind noch 5 Jahrzehnte im Kreise seiner Lieben, verbunden mit der Bitte so zu bleiben wie er ist und – dass er nicht mehr in den Stimmbruch kommt („Brümmer hat der Chor genug!")
Holzauge